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Aktuelles

Im Jahr 2023 wurden ca. 2.600 neue Fälle von Diskriminierung gemeldet – und das allein bei zwei Dritteln der Beratungsstellen im advd. Das erste "Zivilgesellschaftliche Lagebild Antidiskriminierung" des Antidiskriminierungsverbands Deutschland unterstreicht: Diskriminierung ist kein Randphänomen, sondern trifft viele Menschen in allen Lebensbereichen. Das AGG greift in einem erheblichen Teil der Fälle nicht.

Der zivile Rettungskreuzer SEA-EYE 5 ist am 23. Oktober 2024 zu seinem ersten Einsatz im Mittelmeer aufgebrochen. Zuvor legte die Besatzung in einer Schweigeminute Kränze im Meer nieder, um den mehr als 30.000 Menschen zu gedenken, die seit 2014 auf der tödlichsten Fluchtroute der Welt ihr Leben verloren haben. Kauf, Modernisierung und Umbau des Schiffs wurden unter anderem durch eine Spendenaktion von United4Rescue finanziert.

Der Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) hat in einem Urteil klargestellt, dass Zurückweisungen von Schutzsuchenden an den Grenzen nicht zulässig sind. Damit erteilt er Verwaltungsabkommen wie dem "Seehofer-Deal" von 2018 eine klare Absage und stärkt den Zugang zum Rechtsschutz von Asylsuchenden an der Grenze. PRO ASYL und weitere Organisationen hatten die Klage durch eine Eingabe vor Gericht unterstützt.

Die amtierende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischöfin Kirsten Fehrs, hat zu mehr Besonnenheit und Verständigung in der aktuellen politischen Debatte um Flucht und Migration aufgerufen. In einer Demokratie sei es notwendig, unterschiedliche Positionen kontrovers zu diskutieren, um zu Lösungen zu kommen. Dabei müsse aber die Menschlichkeit im Mittelpunkt bleiben.

Eine neue Studie zeigt, dass trotz einer stetigen Zunahme Menschen mit Einwanderungsgeschichte in Parlamenten in Bund und Ländern unterrepräsentiert bleiben. Abgeordnete mit Migrationshintergrund machen auch im parlamentarischen Alltag oft die Erfahrung, instrumentalisiert oder diskriminiert zu werden. Zudem werden Förderprogramme von Nachwuchspolitiker:innen nur selten genutzt.

Am 6. Mai 2025 verleihen die Deutsche Bischofskonferenz und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) den sechsten Katholischen Preis gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus. Bewerbungen und Vorschläge können bis zum 21. November 2024 beim Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz eingereicht werden. Die Auszeichnung wurde 2015 erstmals vergeben, das Preisgeld beträgt 12.000 Euro.

Die Interkulturelle Woche 2020 findet statt

Good Practice

Das Thema Rassismus wird in Veranstaltungen der Interkulturellen Woche regelmäßig bearbeitet. Auch dieses Postkartenmotiv greift es auf. © ÖVA / wigwam.im

Wenn es um Alltagsrassismus geht, wird die Diskussion schnell hitzig. Mangelndes Wissen und Unverständ-nis führen dazu, dass beide Seiten sich oft in ihren von Vorurteilen geprägten Vorstellungen bestätigt fühlen. Florence Brokowski-Shekete und Marion Kuchenny möchten das Thema aus der Konfrontationsecke holen.

Die Autorinnen und ihr Publikum nach einer Lesung von "Mama Superstar". Foto: Jana Nita Raker

Das Buch "Mama Superstar" porträtiert elf mutige "Migrant Mamas" aus der Sicht ihrer deutschen Töchter, es geht um bedingungslose Liebe, kulturelle Vielfalt und gelebte Integration. Im Gegensatz zur aktuellen eher problemfokussierten Debatte feiern die Autorinnen Migration und ihre Protagonistinnen.

Das Ensemble des "nö theaters" trat in den vergangenen Jahren mit über 500 Aufführungen in mehr als 50 Städten auf. Foto: Stefan Rogge

Seit zehn Jahren macht das "nö theater" dokumentarisches Theater mit dezidiert politischem Impetus. Häufig hat es sich als erstes Ensemble mit bestimmten Themen im Theaterkontext auseinandergesetzt, wie zum Beispiel dem Hannibal-Netzwerk, dem NSU-VS-Komplex oder den sogenannten Corona-Protesten.

Auf der Flucht ist das Smartphone oft die einzige Möglichkeit, mit Familie und Freund:innen Kontakt zu halten.

Was nehmen wir mit, wenn wir unsere Heimat verlassen? Ein Handy ist fast immer dabei. Das Webdossier „Mit dem Smartphone auf der Flucht“ der Organisation Brot für die Welt ermöglicht eine interaktive Auseinandersetzung mit dem Themenkomplex Grenzpolitik, Flucht und Migration.

Begegnungs- und Gesprächsformate sind etablierte Veranstaltungen im Rahmen der Interkulturellen Woche - wie hier etwa das Projekt "Meet a Jew". Foto: Meet a Jew

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) und die Diakonie Deutschland wollen mit der Initiative "#VerständigungsOrte" Menschen mit unterschiedlichen Meinungen zusammenbringen. Das kann auch im Rahmen der Interkulturellen Woche stattfinden, bei der Kirchen und Diakonie bereits aktiv sind.

Taner, der Bruder der Regisseurin, sitzt in Deutschland im Gefängnis und steht vor der frei gewählten Abschiebung in die Türkei. In der Zeit des Wartens richtet Bahar Bektaş die Kamera auf ihre alevitisch-kurdische Familie und begibt sich auf eine aufwühlende Reise in die Vergangenheit.

Videos

Video-Übersicht

Nach drei Jahren im Online-Format fand die bundesweite Vorbereitungstagung zur Interkulturellen Woche 2024 endlich wieder in Präsenz statt. Rund 140 Engagierte aus dem gesamten Bundesgebiet, waren am 23. und 24. Februar nach Magdeburg gekommen, um sich mit aktuellen Themen zu beschäftigen, die für die IKW relevant sind.

Mit einem ökumenischen Gottesdienst, einem Markt der Vielfalt und einem abwechslungsreichen Bühnenprogramm unter freiem Himmel wurde in Bottrop bundesweit die Interkulturelle Woche 2023 eröffnet. Mit diesem Video blicken wir zurück auf einen großartigen Tag. Vielen Dank an alle Engagierten, die diese tolle Veranstaltung möglich gemacht haben.

Der Animationsfilm erklärt, wo die Interkulturelle Woche herkommt, was ihre Ziele sind und was während der IKW eigentlich passiert. Und er will motivieren, sich zu beteiligen. Er darf gerne weiterverbreitet werden. Zeigt ihn bei Euch vor Ort, auf Euren Homepages und in Euren Social Media-Kanälen. Und gebt uns gerne eine Rückmeldung zur Aufmachung und zum Inhalt.

Hefteinträge

Muslim:innen sehen sich in Deutschland zunehmend mit einer feindlichen Stimmung konfrontiert. Foto: Shutterstock
Rassismus / Diskriminierung

Die Zahl der islamfeindlichen Straftaten hat sich im Jahr 2023 mehr als verdoppelt, rund 83 Prozent der Straftaten waren politisch rechts motiviert. Antimuslimische Aussagen haben seit Jahren hohe Zustimmungswerte: Jeder zweite empfindet den Islam als bedrohlich. Expertinnen erklären, was das für Muslim*innen in Deutschland bedeutet.

Dieses Motiv für die Interkulturelle Woche 2024 widmet sich dem Thema Rassismus. © ÖVA
Rassismus / Diskriminierung

Auch in einer als Erfolg angesehenen Demokratie wie der in Deutschland gibt es manchmal Schwachstellen, die für die betroffenen Bevölkerungsgruppen schmerzhaft sind. Die Vereinten Nationen haben nun auf den Verbesserungsbedarf bei der Bekämpfung von rassistischer Diskriminierung aufmerksam gemacht.

Interreligiöse Veranstaltungen sind fester Bestandteil vieler Interkulturellen Wochen - wie hier in Cuxhaven im Jahr 2023. Foto: Norbert Matthies
Vielfalt gestalten

Der Terrorangriff der Hamas auf Israel und der Krieg in Gaza wirken sich auch in Deutschland auf die gesellschaftliche Stimmung aus. Welche Folgen hatte der 7. Oktober für den interreligiösen Dialog? Der Mediendienst Integration hat bei Initiativen nachgefragt, die von sehr unterschiedlichen Erfahrungen berichten.