Drittes Bündnisschiff von United4Rescue ist im Einsatz

Die Sea-Watch 5 verlässt den Hafen von Vinaròs, Spanien. Foto: Luna Wolf/Sea-Watch
Drittes Bündnisschiff von United4Rescue ist im Einsatz

Quelle: United4Rescue

In Vinaròs/Spanien ist das dritte Bündnisschiff von United4Rescue, die Sea-Watch 5, zum ersten Mal zu einem Rettungseinsatz im zentralen Mittelmeer aufgebrochen. Das 58 Meter lange Schiff wurde im November 2022 in Hamburg getauft und anschließend zum Rettungsschiff umgebaut. Der erste Einsatz des von Sea-Watch betriebenen Schiffes wird durch das Bündnis United4Resuce finanziert, das sich bereits am Kauf des Schiffes beteiligt hatte. Der erste Einsatz kommt fast zeitgleich zum vierjährigen Gründungsjubiläum des Aktionsbündnisses.

"Die Sea-Watch 5 ist ein gelebtes Symbol für die Menschenrechte." Sandra Bils, Vorstandsmitglied von United4Rescue

"Es ist bitter, dass unser Einsatz auf dem Mittelmeer nach wie vor nötig ist. 2023 ist schon jetzt das tödlichste Jahr auf dem Mittelmeer seit 2017. Umso mehr sind wir froh, dass mit der Sea-Watch 5 ein drittes Bündnisschiff auf dem Mittelmeer Leben retten wird", sagt Sandra Bils, Vorstandsmitglied von United4Rescue. "Die Sea-Watch 5 ist ein gelebtes Symbol für die Menschenrechte und wird die EU-Staaten mit jedem Einsatz daran erinnern: Seenotrettung ist Pflicht!"

Nora Bomke, Vorständin von Sea-Watch: "Ob in Italien oder in Deutschland: Wir lassen uns nicht aufhalten. Die Sea-Watch 5 ist nicht nur ein weiteres Rettungsschiff. Sie ist eine zivilgesellschaftliche Anklage gegen Menschenrechtsverbrechen an den europäischen Außengrenzen. Wir stehen mit allen Mitteln solidarisch mit Menschen auf der Flucht. Und seit heute mit unserem neuen Schiff – der Sea-Watch 5."

Zivile Rettungsorganisationen wehren sich gegen Gesetzesentwurf

In Deutschland wehren sich die zivilen Seenotrettungsorganisationen aktuell gegen einen Gesetzentwurf aus dem Bundesinnenministerium, mit dem unter anderem Seenotrettung mit bis zu zehn Jahren Gefängnis bestraft werden kann. Eine Petition gegen das Gesetz hat bereits über 96.000 Unterschriften gesammelt. Die Petition wurde von Sea-Watch, United4Rescue und weiteren Rettungsorganisationen vergangene Woche gestartet.

"Mit dem Koalitionsvertrag hat sich die Ampel-Regierung verpflichtet: Die zivile Seenotrettung darf nicht behindert werden. Genau das würde dieses Gesetz aber tun, indem es einer Kriminalisierung Tür und Tor öffnet. Die Bundestagsabgeordneten müssen den Gesetzentwurf stoppen, damit unmissverständlich klar bleibt: Seenotrettung ist kein Verbrechen", so Sandra Bils von United4Rescue.

Hintergrund
United4Rescue ist das zivilgesellschaftliche Bündnis zur Unterstützung der zivilen Seenotrettung. Das Bündnis verbindet 900 Organisationen und Gruppen, die dem tausendfachen Sterben im Mittelmeer nicht tatenlos zusehen wollen. United4Rescue hat drei Bündnisschiffe und zahlreiche Rettungseinsätze mit ermöglicht und so geholfen, Tausende Menschen aus Seenot zu retten.

Infos
Kontakt

Susanne Jacoby
Presse & Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: +49 151 50126724
E-Mail: presse@united4rescue.org