Quelle: MAKKABI Deutschland
Zum ersten Mal startet ein Meldebutton für Antisemitismus im Sport. Der Bundesverband RIAS und das Bildungsprojekt Zusammen1 von MAKKABI Deutschland wollen antisemitische Vorfälle im Sport flächendeckend erfassen. Ziel ist die "Förderung eines Umfelds, in dem sich alle sicher und akzeptiert fühlen", so Alon Meyer, Präsident von MAKKABI Deutschland.
Sportvereine und Verbände: Sie sind bei der Bekämpfung von Antisemitismus besonders gefragt.
Antisemitische Vorfälle im Sport können ab sofort unter zusammen1.de/vorfall-melden zur Kenntnis gebracht werden. Der Meldebutton Sport ermöglicht es Vereinen und Verbänden sowie Fanorganisationen, die Meldefunktion niedrigschwellig auf allen Webseiten einzubinden. Meldungen werden automatisch und sicher an RIAS zur Bearbeitung weitergeleitet. „Der Meldebutton für antisemitische Vorfälle im Sport ist ein Meilenstein”, sagt Benjamin Steinitz, Geschäftsführer vom Bundesverband RIAS. Sportvereine und -Verbände können durch die Einbindung auf ihren Webseiten einen wichtigen Schritt zur Bekämpfung von Antisemitismus machen.
Antisemitismus im Sport – ein massives Problem.
Die enorme Zunahme antisemitischer Vorfälle seit dem Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober auf israelische Zivilist*innen zeigt: Antisemitismus ist weit verbreitet und prägt den Alltag von Jüdinnen*Juden – auch im Sport. Immer wieder wurden in den vergangenen Jahren im Sport antisemitische Schmierereien, Beleidigungen und Angriffe von RIAS-Meldestellen dokumentiert. Ein Beispiel: Bei einem Jugendspiel von TuS Makkabi Berlin kam es durch Gegenspieler und Fans zu antisemitischen Äußerungen und Vernichtungsfantasien gegen den jüdischen Sportverein.
Betroffene bekommen kaum Unterstützung.
Eine Studie von Zusammen1 zeigt: Meldestrukturen sind häufig nicht bekannt. Dadurch bleiben antisemitische Vorfälle im Dunkeln, gerade im Sport. Betroffenen kann deshalb kaum geholfen werden. "Nur wenn wir das Ausmaß antisemitischer Vorfälle kennen, können wir wirksame Strategien im Sport entwickeln", sagt Luis Engelhardt, Projektleiter von Zusammen1. Betroffene werden auf Wunsch von Zusammen1 bei der Aufarbeitung von antisemitischen Vorfällen im organisierten Sport unterstützt.