Quelle: Ministerium für Soziales, Gesundheit und Sport Mecklenburg-Vorpommern
Die Integrationsbeauftragten von Bund und Ländern haben sich in dieser Woche im Rahmen ihres Herbsttreffens in Berlin für mehr Unterstützung von Kommunen bei der Integration ausgesprochen. "Denn genau dort entscheidet sich im alltäglichen gemeinsamen Leben, ob Integration gelingt oder nicht", erklärte die Landesintegrationsbeauftragte Jana Michael, die Mecklenburg-Vorpommern in der Bundeshauptstadt vertrat.
"Integration ist eine Daueraufgabe und kein Sprint."
Deshalb fordern die Integrationsbeauftragten in ihrer "Berliner Erklärung" eine konsequente und verlässliche Finanzierungsgrundlage für die Kommunen. "Nur so kann mit Weitblick eine krisenfeste Integrationsinfrastruktur entstehen, die Integration und Teilhabe von Anfang an ermöglicht und anschließend weiter verfestigt. Denn Integration ist eine Daueraufgabe und kein Sprint", so Michael.
Besonders betroffen sei die Finanzierung von Integrationskursen und Angebote zum Spracherwerb. "Hier zu kürzen, bedeutet am falschen Ende zu sparen. Denn in diesen Kursen wird das Fundament gelegt, um sich in Deutschland zurecht zu finden, um unsere Werte zu verstehen und auch sprachlich einen Zugang zur Gesellschaft zu finden", erklärte die Integrationsbeauftragte mit Blick auf geplante Einsparungen im nächsten Bundeshaushalt.
Nicht nur Geflüchtete profitieren von den Integrationsstrukturen
Sie betonte zudem, dass von diesen Strukturen nicht nur wie häufig angenommen Geflüchtete profitieren, sondern auch EU-Arbeitnehmende und Menschen, die über das Fachkräfteeinwanderungsgesetz nach Deutschland kommen. "Wir suchen diese Fachkräfte in vielen Branchen und Bereichen wie im Gesundheitswesen oder der Pflege händeringend. Gerade auch für diese dringend benötigten Zuwanderinnen und Zuwanderer wollen wir einen Start in Deutschland so attraktiv wie möglich gestalten, um im internationalen Wettbewerb um Fachkräfte Schritt zu halten", hob Michael hervor.
Forderung: "Offenes Bekenntnis zur Vielfalt"
Mit Blick auf die bevorstehende Bundestagswahl warnten die Integrationsbeauftragten zudem dringend vor einer Asyldebatte, die migrationsfeindliche Ressentiments bedient. "Abgesehen davon, dass Hass und Hetze keine Lösung für die Herausforderungen in der Integrationspolitik bieten, spaltet eine solche Rhetorik unsere Gesellschaft nur noch weiter", so Michael.
Die Integrationsbeauftragten fordern stattdessen ein offenes Bekenntnis zur Vielfalt: "Deutschland ist ein Einwanderungsland. Wir sollten viel mehr betonen, dass Vielfalt eine Bereicherung und elementarer Bestandteil einer freiheitlich-demokratischen Gesellschaft ist. Dabei dürfen wir vor Problemen nicht die Augen verschließen und müssen die Rahmenbedingungen dafür schaffen, dass Integration funktioniert", erklärte Michael.