Quelle: United4Rescue
Der zivile Rettungskreuzer SEA-EYE 5 hat am 23. Oktober 2024 den Hafen von Licata auf Sizilien verlassen und ist zu seinem ersten Einsatz im zentralen Mittelmeer aufgebrochen. Vor dem Auslaufen legte die Besatzung in einer Schweigeminute Kränze im Meer nieder, um den mehr als 30.000 Menschen, die seit 2014 auf der tödlichsten Fluchtroute der Welt ihr Leben verloren haben, zu gedenken.
"Wir werden weiterhin dafür kämpfen,
Menschenleben auf der tödlichsten Fluchtroute der Welt zu retten."
Gorden Isler, Vorsitzender von Sea-Eye
"30.000 Tote im Mittelmeer: Das ist die Bilanz des europäischen Grenzregimes des vergangenen Jahrzehnts. Wir werden weiterhin dafür kämpfen, Menschenleben auf der tödlichsten Fluchtroute der Welt zu retten: Mit der SEA-EYE 5 können wir jetzt noch schneller auf Seenotrettungsfälle reagieren. Gemeinsam mit unseren Partnerorganisationen wollen wir alles dafür tun, dass niemand auf dem Meer sterben muss", betonte Gorden Isler, Vorsitzender von Sea-Eye e.V.
Die UNO-Flüchtlingshilfe unterstützt die erste Mission der SEA-EYE 5 mit 50.000 Euro. Der Kaufpreis, die Modernisierung und der Umbau des Schiffs wurden unter anderem durch eine Spendenaktion von United4Rescue finanziert. Der Rettungskreuzer ist das vierte Bündnisschiff des zivilgesellschaftlichen Bündnisses.
"Der Rettungskreuzer ist unsere Antwort auf die Hürden,
die der zivilen Seenotrettung in den Weg gelegt werden."
Sandra Bils, Vorstandsmitglied von United4Rescue
"Schnell, rettungserprobt und flexibel einsetzbar: Der Rettungskreuzer ist unsere Antwort auf die Hürden, die der zivilen Seenotrettung in den Weg gelegt werden. Es ist eine Schande, dass die Zivilgesellschaft immer wieder neue Wege finden muss, um weiter Menschenleben zu retten – schließlich ist Seenotrettung Pflicht. Wir wünschen der SEA-EYE 5 und ihrer Crew alles Gute bei ihrem ersten Einsatz!" sagte Sandra Bils, Vorstandsmitglied von United4Rescue.
Die SEA-EYE 5 wurde im Jahr 1990 gebaut. Sie gehört zur 23,3-Meter-Klasse, einer Serie von sieben Seenotkreuzern der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS). Für diese war sie unter dem Namen NIS RANDERS bis 2020 vor Maasholm an der schleswig-holsteinischen Küste im Einsatz. Die zivile Seenotrettungsorganisation Sea-Eye e.V. hat das Schiff in diesem Jahr gekauft und in den letzten Monaten überholt sowie technisch modernisiert. An Bord befindet sich auch eine Krankenstation. Deren Ausstattung und Betrieb wird durch die langjährige Sea-Eye-Partnerorganisation German Doctors e.V. ermöglicht.
"Menschen aus Seenot retten und sie direkt medizinisch versorgen: Mit der SEA-EYE 5 können wir gemeinsam noch schneller agieren. So lange die EU-Staaten ihrer völkerrechtlichen Pflicht zur Seenotrettung nicht nachkommen, werden wir uns weiter dafür engagieren, Menschen in größter Not zu helfen", so Dr. Christine Winkelmann, Vorständin German Doctors e.V.