Sachsen hat einen TÜV für die Unterbringung Geflüchteter

Sachsen hat einen TÜV für die Unterbringung Geflüchteter

Quelle: Der Sächsische Ausländerbeauftragte

In Sachsen wird die Unterbringung von Schutzsuchenden seit über zehn Jahren mit dem "Heim-TÜV" wissenschaftlich bewertet. Untersucht werden die Arbeit der Unterbringungsbehörden, das Leben in Aufnahmeeinrichtungen, Gemeinschaftsunterkünften und Wohnungen. Sachsen ist das einzige Bundesland mit solchen kontinuierlichen und wissenschaftlich fundierten Untersuchungen. In zwei Studien wurden die Ergebnisse aus der aktuellen Leislaturperiode präsentiert.

Geflüchtete werden nach Untersuchungen des Sächsischen Ausländerbeauftragten Geert Mackenroth in Sachsen weitestgehend solide untergebracht und versorgt. Die Bedingungen in den einzelnen Unterkünften variieren jedoch stark.

Mackenroth stellte die Ergebnisse des "Heim-TÜV" III und "Heim-TÜV" IV der Öffentlichkeit vor und sagte: "Der 'Heim-TÜV' zeigt Potentiale auf und seine Ergebnisse verbessern das Leben der Menschen, die bei uns Schutz suchen. Die Gesamtsituation im Freistaat ist solide, aber es gibt Luft nach oben." Und weiter: "Ich freue mich, dass wir wie geplant innerhalb der Legislaturperiode den 'Heim-TÜV' trotz Pandemie weiterentwickeln und durchführen konnten. Wir verfügen über wissenschaftlich fundierte Instrumente, die die Strukturen, die Unterbringung in den Kommunen und Aufnahmeeinrichtungen und die Bewohnerperspektiven erschließen. Mein Dank gilt den Wissenschaftlern, den Betreibern und Mitarbeitern der Unterkünfte, den Ausländerbehörden und der Landesdirektion Sachsen für die konstruktive Zusammenarbeit."

Privatsphäre ist wichtig, dezentrale Unterbringung ist besser als Gemeinschaftsunterkünfte

Die Ergebnisse beider Studien zeigen, dass Privatsphäre und abgeschlossene Wohneinheiten die Zufriedenheit der Bewohner erhöhen. Die dezentrale Unterbringung ist Gemeinschaftsunterkünften vorzuziehen. Die Unterbringungssituation von Asylsuchenden wird stark von den subjektiven Rahmenbedingungen des Lebens in Deutschland geprägt, zu denen insbesondere die Bleibeperspektive und Integrationschancen sowie Spracherwerb und die Arbeitsmarktintegration zählen. Verstärkte Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft und Abbau von Engpässen bei der sozialen, medizinischen und psychologischen Betreuung sind die weiteren wichtigsten Empfehlungen, die aus den Ergebnissen der Untersuchung hervorgehen.

Die Bewertung der Unterbringung von Asylsuchenden ist ein wichtiger Bestandteil der Arbeit des Sächsischen Ausländerbeauftragten. Mit dem "Heim-TÜV" werden seit über einem Jahrzehnt objektive Standards für eine transparente und vergleichbare Darstellung der Wohnsituation angewandt und weiterentwickelt. Auf dem Prüfstand steht die Unterbringung im Ganzen, um über den Einzelfall hinaus gültige Empfehlungen für die Verwaltungen und politisch Verantwortlichen abzuleiten.

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Geschäftsstelle des Sächsischen Ausländerbeauftragten
Telefon: +49 351 493-5171
E-Mail: saechsab@slt.sachsen.de