Die Frühjahrs-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz findet vom 2. bis 5. März 2020 in Mainz statt. Dabei ist auch die Wahl des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz vorgesehen. Der amtierende Vorsitzende, Kardinal Reinhard Marx, hat nun bekannt gegeben, dass er für eine weitere Amtszeit nicht mehr zur Verfügung steht. In einem Brief an an die Mitglieder der Deutschen Bischofskonferenz schreibt Marx:
"Das Jahr 2020 schreitet voran und damit auch der Blick auf die Agenda und die Terminplanung für dieses und das kommende Jahr. Das gilt auch für die Verpflichtungen des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz. Ich finde es deshalb richtig, schon jetzt vor der Wahl des Vorsitzenden in der Frühjahrs-Vollversammlung klarzustellen, dass ich für eine eventuelle zweite Amtszeit nicht zur Verfügung stehe.
Schon seit einiger Zeit steht das für mich fest. Meine Überlegung ist, dass ich am Ende einer möglichen zweiten Amtszeit 72 Jahre alt wäre, und dann auch das Ende meiner Aufgabe als Erzbischof von München und Freising nahe sein wird. Ich finde, es sollte die jüngere Generation an die Reihe kommen. Und vielleicht ist es auch gut, wenn es häufiger einen Wechsel in dieser Aufgabe gibt. Ich habe das Amt des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz sehr gerne ausgeübt, aber 'alles hat seine Zeit' (Kohelet).
Selbstverständlich werde ich auch weiterhin aktiv in der Bischofskonferenz mitarbeiten und mich besonders engagieren für den Synodalen Weg, der aus meiner Sicht gut gestartet ist. Zugleich möchte ich jetzt auch wieder stärker im Erzbistum München und Freising präsent sein, gerade in dem umfassenden Strategieprozess, den wir in diesem Jahr beginnen wollen."
Bedford-Strohm: "Zwischen uns ist auch eine echte Freundschaft entstanden."
Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, äußerte sich so zu Marx' angekündigten Rückzug:
"Mit Bedauern habe ich die Entscheidung von Kardinal Reinhard Marx zur Kenntnis genommen, dass er für eine weitere Amtszeit als Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz nicht zur Verfügung stehen wird. Vor seiner Entscheidung habe ich großen Respekt. Mit Reinhard Marx verbindet mich nicht nur eine langjährige vertrauensvolle Zusammenarbeit; zwischen uns ist auch eine echte Freundschaft entstanden. Für beides bin ich zutiefst dankbar. Die tiefe Verbundenheit zwischen unseren Kirchen ist insbesondere in der Zeit der Vorbereitungen und Durchführung des 500-jährigen Reformationsjubiläums noch weiter gewachsen. Das Gedenkjahr 2017 haben wir gemeinsam in ökumenischer Übereinstimmung als großes Christusfest gefeiert. Voller Zuversicht blicken wir auch auf den aktuellen Strategieprozess, den Kardinal Marx maßgeblich mit auf den Weg gebracht hat. Die Beziehungen der EKD zur Deutschen Bischofskonferenz sind von so viel Vertrauen geprägt, dass die enge Verbindung über die aktive Zeit von Kardinal Marx als Vorsitzender der Bischofskonferenz hinaus weitertragen wird. Ich freue mich auf einen umso intensiveren Kontakt mit Reinhard Marx in Bayern."