Quelle: Koordinationsrat der Muslime
Rund 1000 muslimische Gotteshäuser in Deutschland öffnen am diesjährigen "Tag der offenen Moschee" am 3. Oktober wieder ihre Türen. Motto ist in diesem Jahr "Menschen machen Heimat/en". Dabei möchten Muslime mit Bürgerinnen und Bürgerinnen aus ihrer Nachbarschaft ins Gespräch kommen, vor allem zur Frage "Was ist Heimat?" Ist sie nur der Ort, an dem wir unsere Kindheit und Jugend verbracht haben, wo unsere Familie, unsere Freunde leben?
Für die einen ist Heimat das Land, aus dem die Eltern oder Großeltern stammen. Für andere ist Heimat überall dort, wo man sich zu Hause fühlt. Für manche ist Heimat eher spirituell und ein Ort, mit dem sie sich durch ihren Glauben verbunden fühlen. Heute ist Heimat aber auch zu einem Kampfbegriff geworden, der oft zur Abgrenzung von religiösen und ethnischen Minderheiten benutzt wird. Sicher ist: Was Heimat ist, wird aktuell sehr leidenschaftlich, vielseitig und ambivalent diskutiert. Vor diesem Hintergrund stellt sich auch die Frage: Was bedeutet für Muslime Heimat? Ist Deutschland ihre Heimat? Über dieses Thema und die damit zusammenhängenden Fragestellungen möchten Muslime am Tag der offenen Moschee mit Bürgerinnen und Bürgern aus ihrer Nachbarschaft diskutieren.
Für Dr. Zekeriya Altuğ, den aktuell amtierenden Sprecher des Koordinationsrates der Muslime (KRM), ist Heimat dort, wo er sich emotional heimisch fühlt. "Deutschland ist Mittelpunkt unseres Lebens und somit auch unsere Heimat. Auch mit Herkunftsländern unserer Eltern bzw. Großeltern pflegen wir Verbindungen und haben Heimatgefühle, was keineswegs ein Widerspruch darstellt", so Altuğ.
Der Koordinationsrat der Muslime (KRM) veranstaltet jährlich den Tag der offenen Moschee. Bundesweit nehmen über tausend Moscheen daran teil und laden Bürgerinnen und Bürger zum Kennenlernen und Gesprächen in ihre Räumlichkeiten ein.