Quelle: EKD / Evangelisch-Reformierte Kirche
Angesichts der humanitären Katastrophe, der Kriminalisierung der zivilen Seenotrettung und des politischen Stillstands auf europäischer Ebene, reichen Appelle allein nicht länger aus. Das war eine Erkenntnis beim Deutschen Evangelischen Kirchentag in Dortmund im Juni. Ein Ergebnis: In einer Resolution wurde die Evangelische Kirche aufgefordert, selbst ein Rettungsschiff ins Mittelmeer zu schicken. Das soll nun umgesetzt werden.
Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) engagiert sich daher dafür, zu einem Bündnis zu kommen, das die zivile Seenotrettung mit einem neuen Rettungsschiff unterstützt. „Wenn viele große und kleine Organisationen, Städte und Kommunen, Kirchen, Unternehmen, Reedereien, Gewerkschaften, Bürgerinnen und Bürger sich in einem Verein zusammentun, kann das gelingen“, heißt es in einem Aufruf. Das wäre ein „eindeutiges Signal dafür, dass unsere Gesellschaft die Werte der Humanität nicht aufgibt. Es unterstützt die vielen Menschen in unserem Land, die für Solidarität einstehen. Und es rettet Menschenleben.“
Mit der Evangelisch-reformierten Kirche hat bereits die erste EKD-Mitgliedskirche ihre Unterstützung für ein Bündnis für ein neues Rettungsschiff beschlossen. „Wir stellen für die Anschaffung oder Entsendung 15.000 Euro bereit“, kündigte Kirchenpräsident Martin Heimbucher an. „Das Schicksal derer, die auf dem Mittelmeer in Seenot geraten, darf uns nicht gleichgültig sein.“ Heimbucher kritisierte die Kriminalisierung ziviler Seenotretter. „Seenotrettung ist eine rechtliche Verpflichtung und ein Gebot christlicher Nächstenliebe.“
Wer dem geplanten Bündnis beitreten möchte oder die Initiative anderweitig unterstützen will, kann seine Bereitschaft per E-Mail an info@ekd.de (Stichwort „Bündnis Rettungsschiff“) oder telefonisch unter 0800-50 40 60 2 signalisieren. So bald als möglich informiert die EKD dann zu den Beteiligungs- und Unterstützungsoptionen.