Anlässlich des Weltflüchtlingstages am 20. Juni fordert die Diakonie Deutschland, dass nun auch die verbliebenen Bootsflüchtlinge auf der Seawatch 3 in Lampedusa aufgenommen werden. "Viele Städte in Europa bieten sich an, im Mittelmeer gerettete Menschen aufzunehmen, werden daran aber von den europäischen Regierungen gehindert. In Deutschland hat sich dazu eigens ein Netzwerk 'Städte Sicherer Häfen' gegründet, das wir unterstützen. Konkrete Maßnahmen sind dringend notwendig, um dem Leiden im Mittelmeer ein Ende zu setzen", sagt Diakonie-Präsident Ulrich Lilie.
Er betonte die Verantwortung des Bundes, die Aufnahmebereitschaft in den Kommunen zu unterstützen. Lilie: "Der Bund ist auch gefordert, auf europäischer Ebene die Debatte über die Verteilung von Schutzsuchenden fortzusetzen. Das Dublin-System ist grundlegend zu reformieren, so dass die Staaten an den Außengrenzen darauf vertrauen können, dass sie nicht allein gelassen werden bei der Aufnahme von Flüchtlingen. Ein verantwortungsvoller und pragmatischer Ansatz mit den politisch handlungsfähigen europäischen Partnerländern bei der Aufnahme und Klärung der Verteilung der Bootsflüchtlinge könnte eine nachhaltige Lösung des Dublin-Problems sein."
Der Anfang April veröffentlichte Brief an die Bundeskanzlerin mit drei Forderungen der Zivilgesellschaft zur Seenotrettung wurde mittlerweile von 400 Organisationen unterzeichnet, darunter auch die Diakonie. In seinem aktuellen Blog zur Seebrücke, einem internationalen Zusammenschluss der Zivilgesellschaft, schreibt Lilie über den moralischen Bankrott Europas und der Bundesregierung in der Reaktion auf die humanitäre Katastrophe im Mittelmeer:
https://praesident.diakonie.de/2019/06/13/seebruecke-und-rettungskette/
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