In den vergangenen Jahren hat sich das rechte Denken in Deutschland weit ausgebreitet und verfügt mit der AfD erstmalig über einen politischen Arm, der im Bundestag und in allen 16 Länderparlamenten vertreten ist. Besonders irritierend daran ist, dass dieser Erfolg möglich war, obwohl die Partei sich seit ihrer Gründung kontinuierlich radikalisiert hat und mittlerweile zu einer stramm rechtspopulistischen Strömung geworden ist. Das macht sich auch in den Kirchengemeinde bemerkbar, denn ein Teil der Christinnen und Christen beider Konfessionen, die sich als besonders konservativ verstehen, neigt mehr und mehr dazu, rechte Ideenwelten zu übernehmen und sich dem säkular-rechten Milieu anzunähern. Dies vollzieht sich hauptsächlich über gemeinsame Feindbilder, allen voran „Islamisierung“ und „Genderwahn“. In der Arbeitsgruppe soll diskutiert werden, wie Gemeinden mit solchen Strömungen umgehen – nach innen und nach außen und wie Gegenstrategien aussehen können.
Die Referierenden
- Dr. Liane Bednarz ist Juristin, Publizistin und Autorin des Buches „Die Angstprediger – Wie rechte Christen Gesellschaft und Kirchen unterwandern.
- Dr. Wolfgang Thierse war von 1994 bis 2013 Mitglied des Bundestages. Von 1998 bis 2005 war er dessen Präsident, danach bekleidete er bis zu seinem Ausscheiden das Amt des Vizepräsidenten. Er ist langjähriges persönlich hinzugewähltes Mitglied des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK).
Moderation
Henning Flad ist Projektleiter der Bundesarbeitsgemeinschaft Kirche und Rechtsextremismus (BAG K+R), einem Zusammenschluss von Initiativen, Organisationen und Arbeitsgruppen, der mit seiner Arbeit gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit innerhalb und außerhalb der Kirchen benennen, ihnen konstruktiv entgegentreten und sie überwinden will.