Der Dokumentarfilm erzählt die Geschichte von Hakim, Mansour und Morteza und ihrem Projekt »Bag Mohajer – Tasche des Flüchtlings«. Sie schneidern Taschen aus den Booten und Schwimmwesten, die auf der griechischen Insel Lesbos stranden. Die Taschenproduktion ist für sie eine Form, ihre Geschichte zu erzählen und einen Teil ihrer Fluchterfahrung an Orte weiterzutragen, an die sie selbst nicht reisen dürfen. Denn auch sie haben mit Schlauchbooten den gefährlichen Weg nach Europa gewagt. Der Film lässt sie von der Taschenproduktion und ihren Lebensgeschichten erzählen und porträtiert dabei auch die Arbeit des Projekts. Den Produktionsprozess einer Tasche zeigt der Film in ruhigen Bildern, vom Einsammeln der Boote und Schwimmwesten auf Lesbos bis zur Fertigstellung in der Athener Werkstatt. Begleitet wird die Taschenproduktion von einem Kennenlernen der Lebens- und Fluchtgeschichten der Protagonisten.
»Oeser findet eine einzigartige Bildsprache, die einen das Ausmaß der Katastrophe auf völlig neue Weise erfahren lässt. Dass aus dieser jedoch keine Hilflosigkeit und Lethargie, sondern Hoffnung und Zusammenarbeit entsteht, ist Ausdruck einer jungen Generation, die trotz aller Widerstände auf Toleranz, Kreativität und Solidarität baut. Ein wichtiges Statement in Zeiten der zunehmenden Abschottung und der zweifelhaften Renais-sance der Nationalstaatlichkeit.« Lichter Filmfest Frankfurt International
Der 29-jährige Frankfurter Regisseur Adrian Oeser, der gemeinsam mit der Gruppe Docview für den Film »Erhobenen Hauptes. (Über)Leben im Kibbuz Ma’abarot« 2014 den Langfilm-Preis des Lichter-Filmfestes erhielt, will mit seinem neuen Film deutlich machen, dass Geflüchtete nicht nur als Opfer, sondern auch als aktiv Handelnde gezeigt werden müssen:
»Die Taschen der Schneider von »Bag Mohajer« machen deutlich, dass es Menschen mit einer individuellen Lebensgeschichte sind, die den Weg über das Mittelmeer wagen. Aus ihren Booten schneidern sie Taschen, um zu zeigen, dass die Betroffenen nicht bereit sind, sich der aktuellen Situation einfach hinzugeben, sondern versuchen, sie aktiv zu gestalten. Eng damit verbunden ist ihr Wunsch nach einem besseren Leben. Mit meinem Film will ich Geflüchtete nicht als Opfer, sondern als Handelnde zeigen.«
Die Aufführungsrechte liegen bei der Filmakademie Baden-Württemberg. Wenn Sie Interesse am Film haben, können Sie bei Frau Sigrid Gairing, Vertrieb & Lizenzen; Tel.:
+49 7141 969 82193 oder sigrid.gairing@filmakademie.de den Film (als DVD, Blue Ray, Stream....) bestellen. Die Kosten betragen ca. 30 €.
Bei der Filmakademie können weitere Filme zum Thema Flucht und Migration bestellt werden. Diese werden wir Ihnen in Kürze hier vorstellen.
Wir empfehlen, im Anschluss an den Film eine Diskussion mit "Expert*innen" als Gesprächspartner*innen zu organisieren, den Film in den Rahmen einer Veranstaltungsreihe ( z.B. Kino in der Kirche, Kulturnacht, Interkulturelle Filmreihe, Menschenrechtskino) zu stellen oder in Zusammenhang z.B. mit einer Ausstellung, einem Workshop- oder Informationsangebot anzubieten.
Der Filmemacher bzw. die Protagonist*innen sind bereit, bei Veranstaltungen vor Ort dabei zu sein. Oder Sie laden für Ihre Veranstaltung "Expert*innen" z.B. vom lokalen Flüchtlingsrat ein.
Die entsprechenden Fahrt- und Übernachtungskosten, sowie ggf. Honorar, müssten von den Veranstalter*innen übernommen werden.
Regie, Produktion, Schnitt: Adrian Oeser
Kamera: Evangelos Anthimos
Ton: Maleen Harlan
Musik: Max Clouth