Der Film erzählt von somalischen und eritrerischen Flüchtlingen, die von der italienischen Marine auf See abgefangen und gewaltsam nach Libyen zurückgewiesen wurden. Diese sogenannte "push back policy" gründete auf ein "Freundschaftsabkommen" zwischen Italien und Libyen. Der Film lässt Zeugen zu Wort kommen, die beim Versuch, das Mittelmeer zu überqueren am Migrationsabkommen zwischen Italien und Libyen gescheitert sind. Er zeigt Originalszenen der Überfahrt von Handy-Videos und zeigt die Schmähungen und Misshandlungen, die Flüchtlinge ertragen müssen, die versuchen in Europa Schutz zu finden.
Während einer gefährlichen Reise im Boot von Libyen nach Italien treiben die Geflüchteten ab und sind dem Tod auf den Wellen nahe. Sie werden durch die Italienische Marine gesichtet und die folgende Rettung ist Anlass für ungezügelte Freudensausbrüche, wie auf den Handy-Videos der gestrandeten Flüchtlinge zu sehen ist. Ihre Freude ist jedoch kurzlebig, da schnell klar wird, dass ihre Retter andere Pläne haben.
Die Protagonisten erzählen ihre Geschichte von ihrer Entscheidung zur Auswanderung, über die Flucht, das ramponierte Schlepperschiff und der verfehlten Rettung zu ihrer anschließenden Inhaftierung, dem Verweilen in einem Flüchtlingslager und weiter bis zum entfernten Europäischen Gericht für Menschenrechte. So fängt "Closed Sea" die dramatischen Geschichten derjenigen ein, deren Leben auseinander gerissen und vergessen wurden.
Regie: Stefano Liberti, Andrea Segre
Produktionsland: Italien
Produktionsjahr: ca. 2011
Länge: 62 min
Sprachen: Amharisch, Tigrinya, Somali - wahlweise mit englischen oder mit deutschen Untertiteln