Die Corona-Pandemie sorgt auch bei der Interkulturellen Woche dafür, dass dieses Jahr einiges anders abläuft. So finden beispielsweise viele Veranstaltungen digital statt. Auch in Aschaffenburg ist das so, wo die Organisierenden die Autorin Alice Hasters für eine Online-Lesung aus ihrem Buch "Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen aber wissen sollten" gewinnen konnten. Das war ihnen aber nicht genug, und so wird die Veranstaltung nun in ein örtliches Programmkino übertragen.
"Wir fanden es schade, dass bei der Lesung alle Teilnehmenden alleine zu Hause vor dem Computer sitzen sollten", berichtet Clara Leibfried von der Stadt. Die technische Umsetzung im Kino sei kein großes Problem gewesen: "Dank der digitalen Ausstattung können wir für die Übertragung einfach einen Laptop anschließen." Und so können es sich die Aschaffenburger nun aussuchen, ob sie die Veranstaltung im Kino besuchen oder digital daran teilnehmen möchten. "Gleichzeitig muss Frau Hasters nicht von Berlin anreisen, sondern kann das bequem von zu Hause aus machen", so Leibfried.
"Kreativitätsschub" durch die besondere Situation 2020
Überhaupt sei die besondere Situation in Zeiten von Corona für die Aschaffenburger "ein regelrechter Kreativitätsschub" gewesen. "Wir probieren viele neuen Formate und auch Themen aus, etwa ein zweiteiliges Online-Seminar zum Thema ,Was tun gegen Rechts'".
Diese Einstellung wird auch in dem Motivationsschreiben, mit dem die Stadt Aschaffenburg sich an potenzielle Mitveranstalter gewandt hat: "Die Corona-Pandemie zwingt uns alle, in besonderem Maße kreativ zu werden, daher gilt für die Veranstaltungsplanung dieses Jahr: Einfach mal ausprobieren. Egal ob Präsenz-Veranstaltung, Live-Stream, digitaler Beitrag oder sonstiges: Wir freuen uns über jeden Beitrag, der dabei hilft, ein Zeichen für Vielfalt und Diversität zu setzen, egal wie lang, kurz, groß oder klein."
Hier vollständige Pressemitteilung:
28. September 2020 / 18:30 Uhr
Digitale Lesung mit Alice Hasters: "Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen, aber wissen sollten"
Eintritt frei
Mückenstiche oder auch Mikroaggressionen, so nennt Alice Hasters ihre persönlichen Erlebnisse mit Alltagsrassismus: kaum sichtbar, im Einzelfall auszuhalten, aber in der Summe unerträglich. "Darf ich mal deine Haare anfassen?", "Kannst du Sonnenbrand bekommen?", "Wo kommst du her?" Wer solche Fragen stellt, meint es meist nicht böse, verhält sich aber trotzdem rassistisch. Warum, das wollen weiße Menschen oft nicht hören.
Indem Alice Hasters Situationen exemplarisch schildert, eröffnet sie den Leser*innen ihre Perspektive, nämlich die einer Schwarzen Frau, die in Deutschland geboren wurde und trotzdem immer wieder für ihr gutes Deutsch gelobt wird.
Alice Hasters wurde 1989 in Köln geboren. Sie studierte Journalismus in München und arbeitet u. a. für die Tagesschau und den RBB. Mit Maxi Häcke spricht sie im monatlichen Podcast "Feuer&Brot" über Feminismus und Popkultur. Alice Hasters lebt in Berlin.
Achtung: An dieser Veranstaltung können Sie vor Ort im Casino Kino oder digital per Live-Stream teilnehmen!
Anmeldung: Nach Anmeldung per E-Mail an bildungsbuero@aschaffenburg.de erhalten Sie den Teilnahme-Link.
Veranstalter: AK Interkulturelle Wochen & Casino-Kino
Ort: Casino Aschaffenburg, Ohmbachsgasse 1, 63739 Aschaffenburg
Wie planen Sie "Ihre" IKW, welche neuen Formate möchten Sie ausprobieren, welche Ideen entwickeln Sie gerade? Und welche Probleme oder Fragen haben Sie noch? Sagen Sie es uns! Sie erreichen uns zurzeit am besten per E-Mail an info@interkulturellewoche.de.