Rennen, laufen, hetzen über Tage, Wochen und Monate – ums reine Überleben. Weltweit fliehen mehr als 60 Millionen Menschen vor Not, Krieg und Terror. Die Hälfte davon sind Kinder. Irgendwo wird ihre Flucht vorerst ein Ende finden. Vielleicht in unserer Stadt, in unserer Nachbarschaft.
Schauen wir sie an? Freundlich, offen, neugierig?
Schauen wir weg? Gleichgültig, ablehnend, hassend?
Die Ausstellung "Schau mich an – Gesicht einer Flucht" lädt dazu ein, genauer hinzuschauen. Wer sind die Flüchtlinge, die bei uns Schutz suchen? Was hat sie in die Flucht getrieben? Wie geht "Fliehen" überhaupt? Und schließlich: Wie erleben sie ihre Ankunft in Deutschland? Auch Deutsche erlebten im Zweiten Weltkrieg und in der DDR Flucht und Vertreibung. Sie berichten, wie es damals war und wie sich diese Ereignisse auf ihr Leben auswirkten.
Schicksale, die berühren und die unsere Augen für das Trauma von Krieg, Terror und Flucht öffnen:
Schau, ein Mensch.
Das Projekt wurde 2017 beim Ehrenamtspreis des Bistums Münster mit dem ersten Platz gewürdigt. In diesem Video zur Preisverleihung gibt es viele Infos zur Entstehung der Ausstellung.
2021 gab es ein Update
Vier Jahre nach den ersten Interviews gibt es ein Update. Suleiman, Hos-Oynga, Sabrieh und Majed berichten von ihren Erfahrungen in Deutschland, von Hindernissen und guten Begegnungen, von traurigen Ereignissen, lustigen Begebenheiten, ihren Sehnsüchten und Zukunftsträumen. Ihre Fotos zeigen sie nun in Farbe an ihren Arbeitsorten und wo sie sich zuhause fühlen.
Die vier neuen Roll-Ups haben wurden der Ausstellung hinzugefügt. Dafür mussten die Macher*innen leider Faiz, Haroon, Bernd und Samim gehen lassen. Ihre Geschichten finden sich aber weiterhin im Menü Gesichter auf der Homepage des Projekts.
Die Ausstellung "Schau mich an – Gesicht einer Flucht" kann ausgeliehen werden. Mittlerweile gibt es zwei Ausführungen, sodass die große Nachfrage besser bedient werden kann. Die "Gesichter einer Flucht" sind auf 20 Roll-Up-Bannern inklusive Übersichtsbanner abgebildet. Die Roll-Ups befinden sich in 85 Zentimeter langen Kassetten, aus denen sie auf eine Höhe von zwei Metern herausgezogen werden. Sie stehen selbständig und benötigen keine weitere Sicherung. Daher kann man sie flexibel im Raum aufstellen. Dies ist auch vor Fenstern möglich, denn die Texte auf den Bannern sind bei Sonnenschein gut lesbar. Witterungseinflüssen sollten die Banner nicht ausgesetzt werden, daher ist ein Aufbau ausschließlich in geschlossenen Räumen erlaubt.
Die Projektverantwortlichen bitten freundlich um das Auslegen des zur Ausstellung gehörenden Gästebuches und der Postkartensets. Dazu ist das Aufstellen eines kleinen (Steh-) Tisches mit einem Gefäß für Geldspenden praktisch.
Handbuch
Interessenten sollten das Handbuch zur Ausstellung beachten, in dem Erfahrungen für die Organisation einer Ausstellung weitergeben werden. Zudem enthält es Anregungen und Inspirationen für ein attraktives Rahmenprogramm und die vertiefende (Gruppen-) Arbeit mit den "Gesichtern einer Flucht".
Postkartensets
Begleitend zur Ausstellung erhalten die Ausleihenden 20-teilige Postkartensets. Die Portraitierten sind darauf jeweils mit ihrem Foto, einem kurzen Zitat und einem kleinen Auszug aus ihrer Fluchtgeschichte zu sehen. Diese Sets dienen als Ausstellungskatalog und lassen sich gut als Diskussionsanlass einsetzen. Sie können den Besucher*innen zur Unterstützung des Projekts für 5 Euro pro Set angeboten werden.
Einführung zur Eröffnung
Zur Eröffnung der Ausstellung bieten die Projektverantwortlichen auf Wunsch eine Einführung an. Darin werden die Projektidee und die unerwarteten Begebenheiten, die sich durch die Ausstellung ergeben haben, erläutert. Darüber hinaus werden Bezüge zwischen den Portraitierten und ihren Geschichten dargestellt und das Thema Flucht und Ankommen aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet. Dieses Angebot ist allerdings nur in einem gewissen Radius um Haltern am See möglich.
Werbung für die Ausstellung
Es werden Druckvorlagen für Plakate im Format DIN A3 und beidseitig bedruckte Handzettel im Format C6 angeboten. Mit dem Programm Adobe Acrobat können Veranstaltende selbständig Ihren Ausstellungstermin und -ort eintragen und dann die Werbemittel drucken lassen.
Wanderausstellung ausleihen
Die Ausstellung "Schau mich an – Gesicht einer Flucht" wird gegen eine Gebühr verliehen. Die Übergabe der Ausstellung organisieren die Ausleiher*innen in der Regel selbständig. Bitte messen Sie ab, ob die Transportkisten in Ihr Auto passen (Vier Kisten: L: 100 cm x B: 44 cm x H: 30 cm). Bei weiten Entfernungen kann der Transport per Spedition kostengünstig organisiert werden. Sollte es keinen Anschlusstermin geben, erfolgt die Rückgabe vereinbarungsgemäß an die Projektverantwortlichen.
Die Idee weitergeben
Wenn Interessierte gerne in Ihrem Ort eine Zeitungsserie mit Portraits von geflüchteten Menschen starten möchten, geben die Ausstellungsmacher*innen ihre Erfahrungen gerne weiter, z. B. im Rahmen eines Seminars oder mit Hilfe eines Leitfadens.
Möchten Sie die Gesichter einer Flucht auch in Ihrer Stadt zeigen?
Bitte senden Sie eine Mail an: gesicht-einer-flucht@gmx.de. Sie werden umgehend kontaktiert.