Christen und Muslime gemeinsam gegen Islamfeindlichkeit

Christen und Muslime gemeinsam gegen Islamfeindlichkeit

Quelle: Zentralkomitee der Deutschen Katholiken

Der Gesprächskreises „Christen und Muslime“ beim Zentralkomitee der Deutschen Katholiken (ZdK) hat am 20. November 2020 die Erklärung „Nein zu Hass und Hetze - Christen und Muslime gemeinsam gegen Islamfeindlichkeit“ veröffentlicht. Darin bezieht das Gremium Position zu antimuslimischer Diskriminierung, Rassismus, Hetze und Hass.

"Wir sind davon überzeugt, dass Christ*innen und Muslim*innen einander mit großer Wertschätzung begegnen und in wechselseitiger Bestärkung aus dem jeweiligen Glauben heraus viel Gutes in unserer Gesellschaft bewirken können", heißt es in der Vorbemerkung des Papiers. Und weiter:

"Gemeinsam als Christ*innen und Muslim*innen und verpflichtet durch unser jeweiliges Bekenntnis zu dem einen Gott, dem Schöpfer aller Menschen

  • lehnen wir jede Form pauschaler Verurteilung "des Islam" ab. Hierzu zählen generalisierende Diffamierungen ebenso wie undifferenzierte oder ideologisch geprägte Aussagen in religionsfeindlicher Intention.
  • verurteilen wir Gewalt und Hass gegenüber Muslim*innen und ihren Institutionen. Hierzu zählen nicht nur tätliche Angriffe, sondern auch diskriminierende Ausgrenzung, rassistische Hetze oder verbale Bedrohung.
  • treten wir ein für eine sowohl religionsinterne als auch wechselseitige Kritik. Sie kann Missstände aufdecken und Fehlentwicklungen verhindern.
  • unterstützen wir das Engagement, sich kritisch auseinanderzusetzen mit problematischen Inhalten und Entwicklungen innerhalb der Religionsgemeinschaften wie auch mit der Instrumentalisierung der Religion durch fundamentalistische, extremistische oder terroristische Gruppierungen. Wir distanzieren uns von Gewalt und Aufrufen zur Gewalt im Namen einer Religion sowie deren religiöser Legitimierung.
  • betonen wir, dass Kritik an Religionen nicht erst dort, wo sie strafrechtliche Konsequenzen mit sich bringt, ihre Grenze erreicht. Wir lehnen Kritik an Religionen auch dann ab, wenn sie Feindbilder schürt sowie Diskriminierung und soziale Exklusion befördert.
  • sind wir überzeugt, dass es für Christ*innen und Muslim*innen in Deutschland gleichermaßen notwendig ist, sich immer wieder für unsere freiheitliche demokratische Grundordnung als verbindlichen Maßstab des Handelns einzusetzen und ihren Gegner*innen, seien sie politisch oder religiös motiviert, entschieden entgegen zu treten.
  • beteiligen wir uns daran, die vielfältigen muslimischen Lebenswelten stärker sichtbar zu machen ebenso die vielen gelungenen Formen interreligiösen Zusammenlebens und Zusammenwirkens. möchten wir beitragen zu einem wertschätzenden Umgang miteinander und an der Gestaltung einer friedvollen und gerechten Gesellschaft.
  • fordern wir dazu auf, christlich-muslimische Bündnisse zu schließen, Initiativen zu gründen und Aktionen durchzuführen, um Hass und Hetze gemeinsam entgegenzutreten. Dies gilt für antimuslimische Haltungen ebenso wie für antisemitische und andere religions- oder menschenfeindliche Einstellungen, Äußerungen oder Handlungen."

In einem Video stellen Mitglieder des Gesprächskreises die wesentlichen Punkte der Erklärung vor, darunter auch Gabriele Erpenbeck, die Vorsitzende des Ökumenischen Vorbereitungsausschusses zur Interkulturellen Woche.

Zur vollständigen Erklärung

Infos
Kontakt

Theodor Bolzenius
Pressesprecher
Telefon: +49(0)228 38 297-28
E-Mail: presse@zdk.de