Arbeitsgruppe 7: Autoritäre Dynamiken. Alte Ressentiments – neue Radikalität

Arbeitsgruppe 7: Autoritäre Dynamiken. Alte Ressentiments – neue Radikalität

Seit 2002 berichtet die Studiengruppe um Oliver Decker und Elmar Brähler über rechtsextreme Einstellungen in Deutschland. Die Leipziger Autoritarismus-Studien untersuchen die Verbreitung antidemokratischen Ressentiments in der Mitte der Gesellschaft und thematisieren die damit verbundenen Gefahren für die Demokratie.

Auf Grundlage der Ergebnisse einer 2020 durchgeführten repräsentativen Bevölkerungsumfrage zeigen die Autorinnen und Autoren, wie stark sich die Gesellschaft polarisiert und wie sehr sich die extreme Rechte inzwischen radikalisiert hat. Dass ihr dabei dennoch mittels Antisemitismus, Verschwörungsmythen und Antifeminismus der Anschluss an die gesellschaftliche Mitte gelingt, verdeutlicht, wie groß die Herausforderungen sind, vor denen wir alle stehen.

Die Vorstellung der Studie soll mit der Frage danach ins Gespräch kommen, wie aus intersektioneller Perspektive die Vielschichtigkeit von Diskriminierung noch besser verdeutlicht werden kann. Und welche Bedeutung es auch für die Organisierenden der Interkulturellen Woche hat, antidemokratische Ressentiments aus verschiedenen Blickwinkeln wahrzunehmen und Räume hierfür zu eröffnen.

Referierende:

  • Prof. Dr. phil. Oliver Decker ist Diplom-Psychologe. Er lehrt Sozialpsychologie und interkulturelle Praxis an der Sigmund-Freud-Universität Berlin. Er ist zudem Direktor des Else-Frenke-Brunswik-Instituts und des Kompetenzzentrums für Rechtsextremismus- und Demokratieforschung, beide Universität Leipzig.
  • Dr. Emilia Zenzile Roig ist Gründerin und Direktorin des Center for Intersectional Justice (CIJ) in Berlin. Sie promovierte an der Humboldt-Universität zu Berlin und an der Science Po Lyon. Emilia Roig lehrte in Deutschland, Frankreich und den USA Intersektionalität, Critical Race Theory und Postkoloniale Studien sowie Völkerrecht und Europarecht. Sie hält europaweit Keynotes und Vorträge zu den Themen Intersektionalität, Feminismus, Rassismus, Diskriminierung, Vielfalt und Inklusion.

Moderation:
Johannes Brandstäter ist Referent im Arbeitsfeld Migrationspolitische Grundsatzfragen beim Zentrum Migration und Soziales der Diakonie Deutschland sowie Mitglied im Ökumenischen Vorbereitungsausschuss zur Interkulturellen Woche.