Muslim*innen und "dem Islam" wird zunehmend mit Skepsis und Vorbehalten begegnet. Wenn "der Islam" jedoch pauschal zum bedrohlichen Feind wird, dann diffamiert und diskriminiert dies eine ganze Religionsgemeinschaft. Schon lange bevor gewalttätige Angriffe auf Menschen muslimischen Glaubens und auf muslimische Einrichtungen verübt werden, existieren islamfeindliche Denkmuster in den Köpfen.
Der Gesprächskreis "Christen und Muslime" beim Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) bezieht angesichts antimuslimischer Diskriminierung, Rassismus, Hetze und Hass Position. Diese Positionierung gilt in gleicher Weise gegenüber dem zunehmenden Antisemitismus und jeder anderen diskriminierenden Anfeindung. Die Erklärung "Nein zu Hass und Hetze – Christen und Muslime gemeinsam gegen Islamfeindlichkeit" versteht sich als interreligiös positionierter Beitrag zum gesellschaftlichen Dialog, der dazu dienen soll, Menschen verschiedener religiöser oder weltanschaulicher Überzeugungen zu ermutigen, Vorurteilen zu begegnen sowie Ausgrenzungen und Übergriffe zu verhindern.
In der Arbeitsgruppe besteht die Gelegenheit, Fragen und Positionen zu dem Text zu formulieren und zu diskutieren, in wie weit das Engagement für eine diskriminierungsfreie Gesellschaft in die Interkulturelle Woche getragen werden kann und welche ganz praktischen Anwendungen sich aus dem Text im Rahmen der Interkulturellen Woche ergeben.
Gesprächspartner*innen
- Pfarrer Stefan-B. Eirich ist als Bundespräses der geistliche Vorstand der Katholischen Arbeitnehmerbewegung Deutschlands und setzt sich auf Basis der christlichen Soziallehre religionsübergreifend für faire Arbeitsbedingungen und einen werteorientierten Arbeitsbegriff ein. Zuvor war er längere Zeit als Mitglied des Gesprächskreises Christen und Muslime bzw. Geschäftsführer des Gesprächskreises Christen und Juden im ZdK tätig.
- Dr. Hamideh Mohagheghi, ist Rechts- und Religionswissenschaftlerin und Theologin, Sprecherin des Rates der Religionen Hannover und Wissenschaftliche Mitarbeiterin für Islamische Theologie an der Universität Paderborn / Fakultät für Kulturwissenschaften.
- Dr. Katja Voges hat in Münster Französisch, Theologie und Sport studiert. Nach einigen Jahren als Gymnasiallehrerin hat sie ihre Studien in Rabat und Paris fortgeführt und sich dort schwerpunktmäßig mit dem christlich-muslimischen Dialog befasst. Seit dem Jahr 2016 ist sie Referentin für Menschenrechte und Religionsfreiheit beim Internationalen Katholischen Missionswerk missio in Aachen.