Kartenset: "Wer hat Angst vor Rassismus(-Kritik)?"

Die Konversationskarten können für Zielgruppen jedweder Altersstufe genutzt werden. Foto: Tina Hölzel
Kartenset: "Wer hat Angst vor Rassismus(-Kritik)?"
Die Konversationskarten der "John Dewey Forschungsstelle für die Didaktik der Demokratie" können kostenlos bestellt werden

Rassismus ist kein einfaches Thema für politische Bildungsarbeit. Denn wie steige ich in das Thema ein – ohne auf der einen Seite Betroffene zur Schau zu stellen oder gar zu retraumatisieren und auf der anderen Seite Skeptiker*innen von Rassismuskritik direkt zu verlieren? Wie erkenne ich, wo die Teilnehmer*innen im Kontext Rassismus stehen? Wie kann ich (die eigenen) Privilegien oder auch Erfahrungen mit Rassismus, als Betroffene oder auch als rassistisch sozialisierte Person, erkennen, teilen und reflektieren? Dabei hilft ein Set mit Konversationskarten der John Dewey Forschungsstelle für die Didaktik der Demokratie an der Technischen Universität Dresden.

Das Set "Wer hat Angst vor Rassismus(-Kritik)?" kann genutzt werden, um genau jene Fragen zu stellen und Reflexionsprozesse zu initiieren. Das Set ist in jeder Zielgruppe und ab dem Jugendalter nutzbar und kann kostenlos bestellt werden per E-Mail an joddid-shop@tu-dresden.de.

Kurzanleitung

Das Kartenset hilft mit ganz unterschiedlichen Fragen rund um rassismuskritische Perspektiven dabei, den Blick zu öffnen und für verschiedenste Formen, Ebenen und Erfahrungen im Bezug zu Rassismus zu sensibilisieren – und das auch und gerade für die politische Bildung in Sachsen.

Die Karten mit kurzen ungewöhnlichen, manchmal lustigen, aber auch grundsätzlichen und auch sehr ernst gemeinten Fragen rund um Erfahrungen von Ausschluss und Rassismus laden ein, eigene Erfahrungen, Denkweisen und Handlungsstrukturen bewusst zu machen, gemeinsam zu teilen sowie zu reflektieren. Dabei sollen sie verschiedensten Menschen und Perspektiven die Möglichkeit zum Austausch bieten, nach gemeinsamen aber auch diversen Erfahrungen fragen und so den Blick für alle öffnen. Die Karten können in informellen und formellen Kontexten gleichermaßen eingesetzt werden.

Achtung 1.0: Dieses Kartenset lebt davon, dass Menschen sich auf die Fragen einlassen können. Das heißt aber auch, dass "gefährliche" Karten immer beiseitegelegt werden dürfen.
Achtung 2.0: Für manche Menschen sind einige Fragen vielleicht besonders gefährlich: Gebt allen, z. B. mit einer Triggerwarnung, die Möglichkeit bewusst über ihre Teilnahme zu entscheiden. ("Achtung – Heute sprechen wir über Rassismus!")

Anwendungsideen

Du-Ich-Wir:
Bildet kleine Gruppen. Findet in der Gruppe mindestens zwei Karten im Set, zu denen ihr sehr ähnliche Antworten geben würdet/ihr übereinstimmt und mindestens zwei Karten, bei denen ihr euch widersprecht bzw. sehr unterschiedliche Erfahrungen habt. Kommt zurück in die Großgruppe. Stellt die Karten vor und lasst die Leute sich zu euren Antworten im Raum positionieren.

Blind Audition:
Jede Person im Raum wählt frei eine Karte und beantwortet diese verdeckt und anonym (Druckbuchtstaben nutzen) auf einem Zettel. Alle Antworten werden gesammelt. Sie müssen dann in einem ersten Schritt den Fragen zugeordnet werden. Danach kommt die Gruppe in den Austausch über den Zuordnungsprozess und die Antworten – ohne Zwang sichtbar zu machen, welche Antwort selbst formuliert wurde.

Pressekonferenz:
Es finden sich Paare. Es werden pro Person drei Fragen gezogen. Die Fragen werden im Interviewstil beantwortet. Beide Personen machen sich für die/den andere(n) Notizen. Danach finden sich alle in der Gruppe zusammen. Nun folgt die Pressekonferenz. In dieser treten die Teams nach vorn und stellen sich je gegenseitig mit den Notizen über die drei Antworten zu den Fragen vor.

Infos
Kontakt

John Dewey Forschungsstelle für die Didaktik der Demokratie an der Technischen Universität Dresden
E-Mail: joddid@tu-dresden.de
Telefon: +49 351 46341134