Gleich zwei interreligiöse Veranstaltungen wurden 2019 im Rahmen der Interkulturellen Woche (IKW) in Flensburg organisiert. Eine "Reise zu Fuß zu den Weltreligionen" und der Interreligiöse Dialog "Was glaubst Du?"
Der Spaziergang zur den Gotteshäusern von vier Weltreligionen steht schon seit einigen Jahren im Veranstaltungskalender der IKW und ist äußerst beliebt. Rund 20 Personen können an dem Rundgang teilnehmen, der sich in Flensburg gut zu Fuß absolvieren lässt. Sie besuchen – in der Reihenfolge des Auftretens der Religionen in der Weltgeschichte – die jüdische Synagoge, die christliche Kirche, die muslimische Moschee und den Treffpunkt der jüngsten Weltreligion, der Bahá’í. Ein(e) Vertreter*in der jeweiligen Gemeinde berichtet 15 Minuten über seine/ihre Religion, eine weitere Viertelstunde können die Teilnehmenden Fragen stellen. Danach geht es weiter zur nächsten Station.
Gute Vernetzung mit den Religionsgemeinschaften
Organisiert und begleitet wird der vierstündige Spaziergang von Peter Rohrhuber, der bei der Stabsstelle Integration der Stadt Flensburg arbeitet. Dort ist er für den interkulturellen und interreligiösen Dialog zuständig und daher natürlich bestens mit den verschiedenen Religionsgemeinschaften vernetzt.
Darum hatten die auch großes Interesse an einem neuen Format, das Rohrhuber 2019 zum ersten Mal auf die Beine stellte. Beim Interreligiösen Dialog "Was glaubst du?" nehmen wieder Vertreter*innen der vier Religionen Stellung zu zentralen Inhalten ihres Glaubens. In der ersten Stunde bekommt jeder oder jede dieselben Fragen – etwa zur Stellung der Frau oder dem Umgang mit Senioren – und soll sie in wenigen Minuten beantworten.
In der Pause kann das Publikum Fragen auf Zetteln notieren, die eingesammelt werden. „So erreichen wir auch diejenigen, die sich vielleicht nicht trauen, vor allen anderen eine Frage mit Mikrofon in der Hand zu stellen“, erklärt Rohrhuber. Die Fragen werden gesichtet, sortiert und in der zweiten Stunde der Veranstaltung an die Teilnehmenden auf dem Podium gestellt.
Mit der Premiere in der Bürgerhalle des Flensburger Rathauses ist Rohrhuber zufrieden, die Zuschauerresonanz (es kamen 40 Besucher*innen) will er aber dieses Jahr noch ausbauen, unter anderem fängt die Veranstaltung eine Stunde später um 18 Uhr an. Und bei der Interkulturellen Woche 2020 wird sich noch ein fünfter Teilnehmer den Fragen des Moderators und des Publikums stellen. Denn nach der Veranstaltung im vergangenen Jahr sprachen mehrere Atheisten Rohrhuber an, warum sie denn nicht vertreten seien. Das wird sich dieses Jahr ändern