Kirche und Diakonie starten Initiative "#VerständigungsOrte"

Begegnungs- und Gesprächsformate sind etablierte Veranstaltungen im Rahmen der Interkulturellen Woche - wie hier etwa das Projekt "Meet a Jew". Foto: Meet a Jew
Kirche und Diakonie starten Initiative "#VerständigungsOrte"
Gemeinden und diakonische Einrichtungen in ganz Deutschland können damit einen Beitrag zur Demokratiestärkung leisten – auch im Rahmen der IKW

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) und die Diakonie Deutschland wollen mit der Initiative "#VerständigungsOrte" Menschen mit unterschiedlichen Meinungen zusammenbringen. Die Initiative lädt Kirchengemeinden, diakonische Einrichtungen und andere kirchliche Institutionen ein, Verständigungsorte anzubieten.

"VerständigunsOrte" können auch im Rahmen der Interkulturellen Woche entstehen, bei der Kirchen und Diakonie in zahlreichen Städten, Gemeinden und Landkreisen bereits aktiv sind. Auf der Homepage www.verständigungsorte.de finden sich wertvolle Hinweise, wie eine solche Veranstaltung organisiert werden kann. Es gibt Praxisbeispiele, Tipps für die Finanzierung und die Möglichkeit, Kontakt mit Profis aufzunehmen, die für Moderationen angefragt werden können. Zudem wird eine Online-Veranstaltungsreihe angeboten.

Beispiele für "VerständigunsOrte" sind etwa das "Tischgespräch" in Hannover, das zum Austausch auf Augenhöhe einlädt, oder das "SachsenSofa", wo Bürgerinnen und Bürger in ländlichen Regionen mit Persönlichkeiten aus Politik und Gesellschaft ins Gespräch kommen. Beim Projekt "Bubble Crasher" in Sachsen-Anhalt und Thüringen reden Jugendliche mit gegensätzlichen politischen Überzeugungen miteinander, die einander sonst eher aus dem Weg gehen. Für diese und viele weitere Aktionen öffnen Gemeinden und diakonische Einrichtungen in ganz Deutschland ihre Türen und leisten damit einen Beitrag zur Demokratiestärkung.

"Bloße Appelle reichen nicht – wir müssen miteinander reden!"
Bischöfin Kirsten Fehrs, amtierende EKD-Ratsvorsitzende

Bischöfin Kirsten Fehrs, amtierende EKD-Ratsvorsitzende: "Das Ergebnis der Europawahl zeigt erneut, wie groß die Polarisierungen in unserer Gesellschaft inzwischen geworden sind. Bloße Appelle reichen nicht – wir müssen miteinander reden! Das Evangelium ist ein einziger Verständigungsort. Es ist voller Geschichten, in denen Menschen miteinander reden, miteinander streiten, sich versöhnen. Diesen biblischen Faden wollen wir als Kirche und Diakonie aufnehmen. In Zeiten, in denen es schwer ist zusammen zu finden. An Orten, an denen Kritik ebenso sein darf wie die Suche nach Kompromissen. Dazu gehört es, sensibel auf akute Sorgen und unterschiedliche Weltsichten einzugehen – in der Zuversicht, dass jedes verständigende Wort einen Unterschied macht. Für ein demokratischeres Klima in unserem Land!"

Rüdiger Schuch, Präsident der Diakonie Deutschland: "In der Öffentlichkeit und insbesondere in den sozialen Netzwerken entsteht derzeit oft der Eindruck einer zunehmenden gesellschaftlichen Spaltung. Dem treten wir entgegen und schaffen Räume, in denen sich Menschen über gesellschaftliche Probleme austauschen können. Denn miteinander zu reden ist der erste Schritt zur Verständigung."

Klaus Douglass, Direktor der evangelischen Zukunftswerkstatt midi: "Jesus sammelte Menschen aus verschiedenen politischen und religiösen Lagern um sich. Er brachte sie dazu, miteinander zu reden und sich gemeinsam einem größeren Ziel zu verschreiben. Dieser Spur folgen wir mit der Initiative #VerständigungsOrte."

"#VerständigungsOrte – Wir. Reden. Hier." ist eine Initiative der evangelischen Zukunftswerkstatt midi zusammen mit der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Diakonie Deutschland.

Infos
Kontakt

midi
Evangelisches Werk für Diakonie und Entwicklung e.V.
Caroline-Michaelis-Str. 1
10115 Berlin

E-Mail: info@mi-di.de
Telefon: 030-65211-1862 / -1861 / -1491