Fragen und Antworten zur Durchführung der Interkulturellen Woche

In immer mehr Städten und Gemeinden findet die bundesweite Interkulturelle Woche (IKW) statt. Das Engagement von Einzelnen und Gruppen vor Ort ist beeindruckend. In jedem Jahr sind Kommunen dabei, die zum ersten Mal eine Interkulturelle Woche konzipieren. Wir haben hier einige Fragen für Sie zusammengestellt, deren Beantwortung es Ihnen erleichtern soll, die Interkulturelle Woche vor Ort zu planen und durchzuführen.

An wen richtet sich die Interkulturelle Woche und wer beteiligt sich an ihr?

Die Interkulturelle Woche bietet ein Dach für alle Organisationen, Gemeinden und Einzelpersonen, die sich am interkulturellen Dialog beteiligen. Sei es in der Kirche, einem Verein, der Kinder- und Jugendarbeit, der Stadtverwaltung, der Gewerkschaft, den Wohlfahrtsverbänden, als Integrationsbeiräte, Migrant*innenselbstorganisationen  oder in anderen Zusammenhängen.

Die Veranstaltungen sollten ein möglichst breites Publikum ansprechen und das interkulturelle Angebot der Kommune/Gemeinde widerspiegeln. Außerdem können sie genutzt werden, um politisch Verantwortliche und Betroffene ins Gespräch zu bringen und durch entsprechende Öffentlichkeitsarbeit wichtige politische Themen zur Diskussion zu stellen.

Was brauche ich, um die Interkulturelle Woche an meinem Wohnort/in meiner Gemeinde „anzustoßen“?

Als sinnvoll hat es sich erwiesen, dass eine verbindliche Vorbereitungsgruppe die Organisation übernimmt. Aus dieser heraus können die Gemeinden, Migrant*innenselbstorganisationen, Schulen/Hochschulen, Verbände, Vereine, weitere Organisationen und Einrichtungen sowie Einzelpersonen, Geschäftsleute und Medienvertreter vor Ort angesprochen werden.

Ist meine Stadt/mein Dorf zu klein, um eine IKW zu organisieren?

Nein – denn es ist möglich, die Interkulturelle Woche an einem Tag zu bündeln oder auch nur ein Fest/einen Gottesdienst/eine Veranstaltung zu organisieren. Kleinere Gemeinden können sich auch auf Kreisebene zusammenschließen und so die Interkulturelle Woche auf die Beine stellen.

Welche Veranstaltungsformate können angeboten werden?

Hier sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt: Konzerte, Lesungen, Filmvorführungen, Gottesdienste, Interkulturelle Feste, gemeinsames Kochen, Demos für ein friedliches Zusammenleben, Ausstellungen, eine interreligiöse Radtour – alles ist möglich. Wichtig ist, was vor Ort passt und ankommt. In der Rubrik Good Practice präsentieren wir Ideen für Veranstaltungsformate, auf diesem Plakat haben wir noch einmal 20 Vorschläge versammelt. In unserem Archiv sind unter anderem die IKW-Programme der vergangenen Jahre zu finden (unter "Datenbank").

Ist der vom Ökumenischen Vorbereitungsausschuss (ÖVA) vorgeschlagene Termin verbindlich?

Nein. Es handelt sich hierbei um einen Vorschlag. Oft erlauben es die Gegebenheiten vor Ort nicht, die IKW in diesem Zeitraum zu organisieren. Wichtiger als der vorgeschlagene Termin ist es, dass sich möglichst viele vor Ort beteiligen können. In den vergangenen Jahren hat sich gezeigt, dass viele Interkulturelle Wochen schon vor dem vorgeschlagenen Termin beginnen oder auch länger dauern.

Wo melde ich meine IKW an?

Wenn Sie zum ersten Mal eine Interkulturelle Woche organisieren, sagen Sie uns kurz und formlos Bescheid, am besten per E-Mail an info@interkulturellewoche.de. Telefonisch sind wir auch für Sie da unter 069 / 900 196-30.

Wie werbe ich für die Interkulturelle Woche?

Der ÖVA bietet Plakate im Format A1, A2 und A3 mit dem Motto und Motiv des jeweiligen Jahres an. Diese können Sie über die Geschäftsstelle oder auf der Homepage des ÖVA bestellen und/oder herunterladen. Sie können aber auch selbst ein Motiv für Ihre Interkulturelle Woche gestalten und drucken.

Des Weiteren kann für die Veranstaltungen mit einem Programmheft, Flyern, mit Anzeigen in Ihrer lokalen Presse, über Internetseiten (z. B. der Stadt, lokaler Initiativen) und in den Sozialen Medien geworben werden.

Zur Gestaltung Ihrer Werbung stehen Ihnen auf unserer Homepage unter dem Menüpunkt Downloads weitere Materialien wie beispielsweise Webbanner oder Logo zur Verfügung. Sie können dann z. B. die Postkarten zur IKW bedrucken und als Einladung versenden.

Wir veröffentlichen Ihre Programmhinweise oder Flyer gerne in unserer Veranstaltungsdatenbank. Hier können Sie die Datei einfach und schnell selbst hochladen – ohne Registrierung. Bitte schicken Sie uns zur Dokumentation die gedruckten Programme/ Flyer/Plakate auch per Post.

Was sollte ich bei der Gestaltung des Programms beachten?

Rufen Sie sich die üblichen Spielregeln für jede Art von Kommunikation und Gestaltung in Erinnerung: Immer an den denken, der das nachher lesen soll und erst im zweiten Schritt an den, der es herausgibt. Überlegen Sie vorher, was Ihre Adressatinnen und Adressaten wissen wollen, wofür sie sich interessieren, welche Antworten sie suchen. Und wie Sie das, was es zu kommunizieren gilt, so aufarbeiten, dass es klar und verständlich ist und man es sich auch gerne anschaut. Fragen Sie sich einfach: Was spricht mich selbst an? Welche anderen Programmhefte lese ich gerne und welche nur deswegen, weil mich der Inhalt interessiert, obwohl sie so schrecklich aussehen?

Eine mehrsprachige Einleitung des Programms spricht deutlich mehr Menschen an.

Eine tabellarische Übersicht der Veranstaltungen gerade in umfangreicheren Programmen erleichtert den Überblick.

Durch lokale Sponsoren etwa für Layout- und Druckkosten lassen sich Kosten senken. Auch können lokale Gewerbebetriebe oder Geldinstitute auf diese Weise ihre Verbundenheit mit der Interkulturellen Woche zum Ausdruck bringen.

Durch einen barrierefreien Zugang zu den Veranstaltungen ermöglichen Sie mehr Menschen die Teilnahme. Hilfreiche Tipps zur Planung von barrierefrei zugänglichen Veranstaltungen finden Sie z.B. hier: https://ramp-up.me

Wie kommt mein Programm in die bundesweite Datenbank?

Das können Sie selbst erledigen, es sind nur ein paar Einträge notwendig und keine Registrierung. Hier geht es zur Anleitung. Damit machen Sie deutlich, dass Ihre IKW zu einer großen Initiative gehört mit über 5000 Veranstaltungen in rund 500 Städten und Gemeinden. Die Datenbank wird in der Regel im Juli freigeschaltet. Bitte schicken Sie zu Dokumentationszwecken immer auch mindestens ein gedrucktes Exemplar ihres Programms (aber höchstens drei Exemplare) an:

Ökumenischer Vorbereitungsausschuss zur Interkulturellen Woche
Postfach 160646
60069 Frankfurt/M.

 

Wie können wir uns inhaltlich auf die Interkulturelle Woche vorbereiten? Wie finden wir Themen für Veranstaltungen?

Einmal jährlich findet die bundesweite Vorbereitungstagung zur IKW statt. Den jeweiligen Ort und Termin erfahren Sie hier. Im Rahmen der Tagung können Sie sich sich mit anderen Organisierenden austauschen und sich vertiefend mit für die IKW wichtigen Themen auseinandersetzen.

Anregungen für Gottesdienste finden Sie im Bereich Themen auf der Homepage der Interkulturellen Woche. Unser Newsletter informiert Sie fünf- bis sechs Mal im Jahr über alles Wichtige rund um die IKW.

Autor*innen, die für Lesungen und Veranstaltungen im Rahmen der Interkulturellen Woche zur Verfügung stehen, finden Sie unter Lesungen, Bücher.

Aktuelle politische Themen etwa für Podiumsdiskussionen können Sie dem Materialheft zur Interkulturellen Woche oder auch der Broschüre zum Tag des Flüchtlings entnehmen – beide sind im Materialumschlag enthalten, der über unsere Homepage bestellt werden kann.

Ansprechbar für Diskussionsveranstaltungen sind etwa Politikerinnen und Politiker, Vertreter*innen von Migrant*innenselbstorganisationen oder Persönlichkeiten in Ihrer Stadt, die für den interkulturellen und interreligiösen Dialog von Bedeutung sind.

Mit Menschen zu sprechen ist besser, als über sie zu reden: Binden Sie diejenigen ein, um die es thematisch geht – Geflüchtete, Menschen mit Migrationshinter- oder vordergrund, Betroffene von Rassismus oder Ausgrenzung.

Denken verändert sich, wenn Menschen etwas zusammen tun. Aktionsorientierte Veranstaltungen empfehlen sich immer da, wo es Sprachbarrieren gibt. Beim gemeinsamen Kochen von Gerichten aus verschiedenen Ländern (auch aus Deutschland!) kann es sprachunabhängig zu guten gemeinsamen Erlebnissen kommen. Auch können hier Aktionen wie Kinderfeste ein zwangloses Zusammenkommen und ein Kennenlernen ermöglichen. Ebenfalls gut geeignet sind Musikveranstaltungen im öffentlichen Raum oder Bilderbuchkino mit mehrsprachigem Vorlesen für Familien – zum Beispiel beim Sommerfest des Kindergartens, in der Stadt- oder Schulbibliothek oder auf dem Straßenfest.

Wie können wir unsere Veranstaltungen vor Unterwanderung oder Übergriffen durch Rechtsextreme schützen?

Leider gibt es mittlerweile auch im Rahmen der Interkulturellen Woche Erfahrungen mit Rechtsextremen, die Veranstaltungen stören. Wir empfehlen zur Vorbereitung auf ein solches Szenario die Lektüre der Broschüre Streiten mit Neonazis? Zum Umgang mit öffentlichen Auftritten der extremen Rechten, die vom Verein Miteinander veröffentlicht wurde. Sie erhalten dort konkrete Hilfestellung zur Vorbereitung und zum Schutz Ihrer Veranstaltungen. Die Handreichung Mit Rechten streiten?! - Zum Umgang mit rechten und rassistischen Herausforderungen, veröffentlicht vom Landesintegrationsrat und der Mobilen Beratung NRW geht speziell auf den Aspekt Rechtspopulismus ein.

Werden Fotos und Videos von Interkulturellen Wochen auf der Homepage oder den Social Media-Kanälen des ÖVA veröffentlicht?

Ja, wir möchten gerne mit Fotos und Videos die Vielfalt der Interkulturellen Woche vor Ort darstellen. Sie können uns hierzu geeignetes und aussagekräftiges Material schicken. Ein Honorar können wir hierfür nicht zahlen. Die abgebildeten Personen – sofern sie eindeutig zu erkennen sind – müssen der Veröffentlichung zugestimmt haben (bei Minderjährigen müssen die Erziehungsberechtigten zustimmen), die Rechte für die Fotos müssen bei Ihnen liegen. Bitte teilen Sie uns auch mit, wen wir als Fotografin/Fotografen nennen können. Wir sind zu dieser Angabe verpflichtet.

Alles schön und gut – aber einige Fragen hätte ich da noch!

Rufen Sie uns an oder schicken Sie uns eine E-Mail. Gerne beraten wir Sie individuell. Auch sind wir an Ihren persönlichen Erfahrungen und Tipps zur Organisation der Interkulturellen Woche interessiert.

Kontakt:

Geschäftsstelle des Ökumenischer Vorbereitungsausschuss zur Interkulturellen Woche (ÖVA)

Postfach 16 06 46
60069 Frankfurt am Main
Ruf: 069 / 900 196-30
Fax: 069 / 24 23 14-71
info@interkulturellewoche.de
www.interkulturellewoche.de