Quelle: Stiftung gegen Rassismus
Höchste Zeit, den Blick auf die Fakten zu lenken: Nur mit Migration läuft der Laden. "Wir wollen der Endzeitstimmung etwas entgegensetzen", sagt der Geschäftsführer der Stiftung gegen Rassismus, Jürgen Micksch, in Darmstadt, "und ein Zeichen setzen für Menschenwürde, gegen Hass und Hetze. Das ist gerade jetzt wichtiger denn je." Deshalb hat die Stiftung gegen Rassismus mit Pro Asyl und der Unterstützung durch die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) einen gemeinsamen Arbeitskreis eingerichtet und eine Kampagne gestartet. Mit Flyern und Plakaten wollen sie bewusst machen: Wir brauchen Migration. Und wir brauchen Menschlichkeit.
"Gemeinsam halten wir das Land am Laufen."
Jürgen Micksch, Geschäftsführer der Stiftung gegen Rassismus
Anfang des Jahres seien Millionen von Menschen überall in Deutschland gegen den Rechtsruck auf die Straße gegangen, in großen Städten genauso wie in kleinen Orten. "Darin steckt enormes Potenzial", sagt Jürgen Micksch. "Es ist höchste Zeit, dass unsere Stimme viel mehr gehört wird!" Menschen aus aller Welt gehören ganz selbstverständlich zu unserer Gesellschaft dazu. Egal, ob sie hier geboren oder erst vor kurzem nach Deutschland gekommen sind. Ob sie vor Krieg geflohen, zum Studieren gekommen sind, einen tollen Job oder die große Liebe gefunden haben. Jeder dritte Mensch in Deutschland hat eine Migrationsgeschichte. "Gemeinsam halten wir das Land am Laufen", betont Jürgen Micksch.
Doch diese wichtige Botschaft gehe im Moment oft unter. Viele Menschen seien durch Kriege und Krisen extrem verunsichert. Ob in Sozialen Netzwerken oder den Medien: Rechte Kräfte nutzten Themen wie Migration und Flucht, um Ängste zu schüren und die Gesellschaft zu spalten – und setzten damit den Ton. Demokratische Parteien folgten dieser Stimmung, überall sei die Forderung nach Abschottung und Abschiebung zu hören. "Das schadet unserem Land", ist der Geschäftsführer der Stiftung gegen Rassismus überzeugt. "Wir müssen viel mehr erkennen und würdigen: Ohne diese Menschen geht es nicht. Und aufzeigen, wie gut und friedlich wir zusammenleben."
"Wenn wir die Menschenrechte über Bord werfen, kippt etwas in der gesamten Gesellschaft."
Karl Kopp, PRO ASYL-Geschäftsführer
Hinzu kommt, dass es dabei auch immer um die Frage geht: In was für einer Gesellschaft wollen wir leben? Der Geschäftsführer von Pro Asyl, Karl Kopp, macht klar, dass jeder Angriff auf das Asylrecht und auf Menschen mit Fluchterfahrung immer auch auf uns selber zurückfällt. "Am Ende geht es immer um die Frage, in was für einer Gesellschaft wir leben wollen", sagt Karl Kopp. Jedem müsse klar sein: Was an den Außengrenzen passiere, wie mit Menschen in Not umgegangen werde, bleibe nicht dort, sondern wirke sich auf alle aus. "Wenn wir die Menschenrechte über Bord werfen, kippt etwas in der gesamten Gesellschaft." Stattdessen gelte es den Zusammenhalt zu stärken, im Interesse aller.
Weitere Informationen sowie die Motive und Flyer zum Download finden sich auf der Homepage der Stiftung gegen Rassismus.