Quelle: Stiftung für die Internationalen Wochen gegen Rassismus
Es ist gut, dass Millionen Menschen seit Wochen gegen Rechtsaußen auf die Straße gehen und damit von demokratischen Rechten Gebrauch machen, die Rechtsextreme ihnen nehmen wollen. Dieser Einsatz für unsere Demokratie darf aber nicht bei Demonstrationen enden. Widerspruch braucht es auch im „Kleinen“: bei Klassenfesten, Familienfeiern und Betriebsausflügen, in der Straßenbahn und an der Supermarktkasse, im Verein und in der Nachbarschaft.
Mit der Kampagne "Noch kannst du …!" stellt die Stiftung für die Internationalen Wochen gegen Rassismus Materialien zur Verfügung, mit denen über Social-Media-Kanäle und im öffentlichen Raum Spuren hinterlassen werden können: Für die Menschenrechte und für alles andere, was eine Demokratie ausmacht und Rechtsaußen ein Dorn im Auge ist.
Auf der Kampagnenhomepage können Sharepics und ein Statement heruntergeladen werden, die Stiftung stellt in ihrem Shop darüber hinaus einen Info-Flyer, Plakate und Aufkleber zur Verfügung, die bestellt werden können. Die Materialien sind nicht mit einem bestimmten Logo versehen – daher können sie zu vielfältigen Anlässen genutzt werden: im Vorfeld der Europawahl, zum Bewerben von Demonstrationen oder im Rahmen der Interkulturellen Woche.
Denn eins ist klar: Unsere Demokratie und unsere demokratischen Rechte sind in Gefahr. Die Gefahr geht aus von Rechtsextremisten innerhalb und außerhalb der Parlamente. Ihr Treffen in Potsdam Ende 2023, bei dem sie Pläne zur millionenfachen Vertreibung von Menschen mit und ohne deutsche Staatsangehörigkeit geschmiedet haben, zeigt einmal mehr: Um ihre völkisch-nationalistische Ideologie durchzusetzen, schrecken Rechtsextremisten vor nichts zurück.
Sie wollen "deutsches Blut" oder ein eigenmächtig definiertes „Wohlverhalten“ an die Stelle der Staatsangehörigkeit und des Aufenthaltsrechtes setzen und blasen damit zum Generalangriff auf unser Grundgesetz.
Rechtsextremisten haben der gesellschaftlichen Vielfalt in unserem Land den Kampf angesagt. Und sie sind bereit und entschlossen, alles zu beseitigen, was ihnen dabei im Weg steht und unsere Demokratie ausmacht:
- die unabhängige Justiz,
- die kritische Zivilgesellschaft,
- die freie Presse,
- die Versammlungsfreiheit und das Demonstrationsrecht,
- das Recht auf Asyl,
- den Schutz von Minderheiten vor Rassismus und Diskriminierung und
- freie Wahlen.
Wer nicht zulassen will, dass die Demokratie in Deutschland noch einmal dem Hass auf vermeintlich „Andere“ geopfert wird, ist jetzt gefordert. Wer morgen nicht in einem Deutschland aufwachen will, in dem die Presse-, Informations- und Versammlungsfreiheit abgeschafft und die unabhängige Justiz beseitigt worden sind, um „missliebige“ Menschen ungehindert ausgrenzen, aussortieren, herabwürdigen und diskriminieren zu können, muss spätestens jetzt wach und aktiv werden