Inhaltlicher Schwerpunkt der Ausstellung ist der nationalsozialistische Völkermord an den Sinti und Roma: von der Ausgrenzung und Entrechtung der Minderheit im Deutschen Reich bis zu ihrer systematischen Vernichtung im besetzten Europa. Der menschenverachtenden Perspektive der Täter werden Zeugnisse der Opfer gegenübergestellt.
Historische Familienfotos von Sinti und Roma geben Einblicke in die Lebenswirklichkeit der Menschen und lassen sie als Individuen hervortreten.Die Ausstellung macht die zerstörten Lebenswege hinter den abstrakten Dokumenten der bürokratisch organisierten Vernichtung sichtbar.
Behandelt wird auch die Geschichte der Überlebenden im Nachkriegsdeutschland, die erst spät als NS-Opfer anerkannt wurden. Es war die Bürgerrechtsbewegung der deutschen Sinti und Roma, die die ideologischen und personellen Kontinuitäten aus der Zeit des "Dritten Reiches" zum Gegenstand einer gesellschaftlichen Debatte gemacht hat.Am Ende der Ausstellung steht ein Ausblick auf die Menschenrechtssituation der Sinti-und Roma-Minderheiten in Europa nach 1989.
Die Besucher*innen haben die Möglichkeit, mit ihren Smartphones Videos zu einzelnen Themen abzurufen, unter anderem Berichte von Überlebenden des Völkermords.
Zusätzlich ist unter www.sintiundroma.org ein Webportal entstanden, das die transportable Ausstellung um zahlreiche Videos, Fotos und Dokumente ergänzt, die in der Ausstellung aus Platzgründen nicht gezeigt werden können.
Pädagogen und Lehrkräften wird mit dem Webportal ein zeitgemäßes Werkzeug an die Hand gegeben, jungen Menschen die Geschichte des Holocaust an den Sinti und Roma beispielsweise im Rahmen einer Unterrichtseinheit zu vermitteln. Aber auch zum selbstständigen Erarbeiten oder zur Vertiefung des Themas ist das Webportal aufgrund seiner intuitiven Menüführung geeignet.