Im Jahr 2019 feierte die Stadt Bottrop ihren 100. Geburtstag. Teil des Jubiläumsprogramms war ein Stadtkirchentag mit Kirchenmeile am 19. Juni. Daniela von Bremen arbeitet in der Integrationsagentur der evangelischen Kirchengemeinde Bottrop, die sich an der "Kirchenmeile" des Stadtkirchentags beteiligte. Mit ihrer Beratungs- und Servicestelle koordiniert sie auch die örtliche Interkulturelle Woche. Sie überlegte, wie man bei der Kirchenmeile Menschen ins Gespräch bringen und gleichzeitig die vielfältige Gesellschaft feiern könnte. Das Ergebnis war eine kreative Aktion, die auch im Rahmen der Interkulturellen Woche stattfinden kann: Zusammen mit einem örtlichen Eiscafébetreiber kreierte von Bremen das deutschlandweit erste "Integrationseis".
Serviert wurde ein helles Eis in einem schwarzen Hörnchen – ein bisschen klischeehaft, aber dadurch auch provokant. Der Kontrast soll als Sinnbild dienen, "denn hat man sich erst einmal mit dem irgendwie vertrauten, aber dennoch ungewohnten Anblick arrangiert, kann man Erfrischendes erleben. Oftmals leiten uns Skepsis und Vorurteile statt gemachte Erfahrungen. Da hilft nur, es mal miteinander zu probieren", hieß es damals in der Pressemitteilung.
Die Bottroper*innen sollten über das Eis ins Gespräch kommen und "auftauen": Der Katholik spricht mit der Muslima, die Italiendeutsche unterhält sich mit dem Türkeistämmigen, die Schwarze parliert mit dem Weißen oder der Geistliche philosophiert mit der Atheistin. Das eine Eis soll geschleckt, das andere gebrochen werden. Und wer lange genug im Gespräch bleibt, wird am Ende noch positiv überrascht sein, denn: "Die Welt ist bunt", und der Inhalt des schwarzen Hörnchens ist es auch – in der Waffel gab es noch Smarties als "Zugabe". "Vielleicht kommt der ein oder die andere über diesen leckeren Auftakt auf den Geschmack, des Öfteren Vertrautes im Ungewohnten zu suchen", schrieben die Organisierenden.
Das Integrationseis wurde auf der „Kirchenmeile“ des Stadtkirchentags vorgestellt. Die Besucher*innen holten sich am Stand der Integrationsagentur Gutscheine - schon da gab es das erste Gespräch -, und lösten sie im Eiscafé von Rino Micacchioni ein. Auch Bottrops Oberbürgermeister Bernd Tischler kam zum Probieren. Die Leckerei gab es gratis, die Initiatoren baten aber um eine kleine Spende – und miteinander ins Gespräch kommen kostet ja grundsätzlich nichts.
Wie planen Sie "Ihre" IKW, welche neuen Formate möchten Sie ausprobieren, welche Ideen entwickeln Sie gerade? Und welche Probleme oder Fragen haben Sie noch? Sagen Sie es uns! Sie erreichen uns zurzeit am besten per E-Mail an info@interkulturellewoche.de.