Interkulturelle Woche mit ökumenischem Open-Air-Gottesdienst eröffnet

Der ökumenische Gottesdienstes zum bundesweiten Auftakt der Interkulturellen Woche in Heidelberg wurde von zahlreichen Beteiligten gestaltet. Foto: ÖVA
Interkulturelle Woche mit ökumenischem Open-Air-Gottesdienst eröffnet

Feier der Vielfalt und Verschiedenheit

Gemeinsame Pressemitteilung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Deutschen Bischofskonferenz

Mit einem ökumenischen Gottesdienst unter freiem Himmel ist heute (25. September 2022) in Heidelberg die Interkulturelle Woche eröffnet worden. Gestaltet wurde der Gottesdienst unter anderem von der badischen Landesbischöfin Heike Springhart, dem Freiburger Erzbischof Stephan Burger, Bischof Emmanuel von Christoupolis (Sfiatkos), dem Vikarbischof der Griechisch-Orthodoxen Metropolie von Deutschland und von Pastor Konstantin von Abendroth von der Vereinigung Evangelischer Freikirchen. Durch den Gottesdienst führte die Bestsellerautorin Florence Brokowski-Shekete. Der Studierendenchor Heidelberg e. V. und der Chor "Manita" übernahmen die musikalische Gestaltung.

Die Predigt wurde als Trialog gemeinsam von Landesbischöfin Springhart, Erzbischof Burger und Bischof Emanuel gehalten. Am Gottesdienst waren auch geflüchtete Menschen beteiligt und sprachen über ihre Erfahrungen.

Landesbischöfin Springhart rief zur Solidarität und Offenheit für andere auf: "Gott versorgt uns alle mit Brot für den Leib und für die Seele. Im Krieg und bei täglichen Ausgrenzungen ist das wie Himmelsbrot. Wir erleben den offenen Himmel, wenn wir mit anderen das teilen, was wir zum Leben brauchen – unabhängig davon, woher sie kommen. Dann schmecken und sehen wir die Fülle von Gottes Segen. Und schmecken und sehen, dass wir Vielen und Vielfältigen eins werden. Wir müssen unsere Städte und Kommunen, unser Land offen dafür halten, dass Menschen Aufnahme finden, die Schutz suchen und Schutz brauchen."

Zu Gottvertrauen ermutigte Erzbischof Burger in seinem Predigtteil. "Gott gibt den Israeliten Brot vom Himmel, nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig. Er gibt ihnen, was sie zum Leben brauchen. Und stärkt sie damit nicht nur an ihrem Leib, sondern auch in ihrer Seele: Weil in ihnen die Gewissheit Raum greift, dass auf Gott immer Verlass ist. Dass sie ihm unbedingt vertrauen können", so Erzbischof Burger. "Wenn nun auch tausende von Jahren zwischen der Erzählung der Bibel und dem Hier und Heute unseres Lebens liegen, so sind uns die darin geschilderten Erfahrungen nicht fremd…" Brot sei ein Lebensmittel, aber es stehe "auch als das Lebensmittel überhaupt für alles, was wir zum Leben und Über-Leben brauchen. Was uns am Leben hält und damit nicht nur satt macht, sondern auch erfüllt, zufrieden und glücklich leben lässt."

Bereits im Vorfeld der Eröffnung hatte Bischof Emmanuel gesagt: "Wunderbar hat Gott die Welt geschaffen. Einzigartig und vielfältig ist unsere Gesellschaft. Und wir sind dankbar für jede Gabe, die Er uns schenkt. Dies wollen wir in der Interkulturellen Woche miteinander feiern. Dabei entdecken wir immer wieder Gemeinsames, trotz aller Unterschiede, weil Gott auch uns in Weisheit und Schönheit geschaffen hat. Für dieses Geschenk sollten wir stets dankbar sein."

Im diesjährigen Gemeinsamen Wort der Kirchen zur Interkulturellen Woche rufen die Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Präses Annette Kurschus, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Georg Bätzing, und der Vorsitzende der Orthodoxen Bischofskonferenz in Deutschland, Metropolit Augoustinos, zur Solidarität mit den Opfern des Krieges in der Ukraine auf: "Erschüttert und sprachlos schauen wir auf das Leid in der Ukraine und unsere verlorenen Gewissheiten. Mit unseren Gedanken und Gebeten sind wir bei den Menschen, die nun um Leib und Leben fürchten und die erleben, wie Krieg in ihre Städte und Dörfer einzieht. Wir erleben aber auch eine enorme Hilfsbereitschaft – in vielen europäischen Ländern und auch hier in Deutschland. Wenn Millionen Menschen aus der Ukraine fliehen, sind wir alle gefordert, unser Möglichstes zu tun: durch Geld- und Sachspenden, durch unsere persönliche Hilfe oder auch durch das Bereitstellen von Unterkünften."

Hintergrund
Die bundesweit jährlich stattfindende Interkulturelle Woche ist eine Initiative der Deutschen Bischofskonferenz, der EKD und der Griechisch-Orthodoxen Metropolie. Sie findet seit 1975 Ende September statt und wird von Kirchen, Kommunen, Wohlfahrtsverbänden, Gewerkschaften, Integrationsbeiräten und -beauftragten, Migrantinnen- und Migrantenorganisationen, Religionsgemeinschaften und Initiativgruppen unterstützt und mitgetragen. In mehr als 500 Städten und Gemeinden gibt es rund 5.000 Veranstaltungen. Der Zeitraum für die Interkulturelle Woche 2022 ist der 25. September bis 2. Oktober. Der nationale "Tag des Flüchtlings", dieses Jahr am 30. September, ist Bestandteil der Interkulturellen Woche. Weitere Informationen gibt es unter www.interkulturellewoche.de.

Hinweise:
Das Gemeinsame Wort der Kirchen zur Interkulturellen Woche 2022 ist hier verfügbar. Für die Vorbereitung der Interkulturellen Woche hat der Ökumenische Vorbereitungsausschuss eine Reihe von Materialien erstellt, die unter www.interkulturellewoche.de bestellt werden können. Dort finden Sie auch weitere Informationen.

Infos
Kontakt

Pressestelle der Deutschen Bischofskonferenz

Kaiserstraße 161
53113 Bonn
Telefon: 0228 / 103-214
Fax: 0228 / 103-254
E-Mail: pressestelle(at)dbk.de

Ökumenischer Vorbereitungsausschuss zur Interkulturellen Woche
Postfach 16 06 46
60069 Frankfurt am Main
Telefon: 069 / 24 23 14 -60
Fax: 069 / 24 23 14 -71
E-Mail: info@interkulturellewoche.de