Bei der Unterbringung von Geflüchteten in Deutschland und insbesondere in Bayern zeichnet sich seit einigen Jahren ein besorgniserregender Trend ab: Die Politik setzt vermehrt auf Lagerunterbringung und lange Unterbringungsdauer. Vorläufiger Höhepunkt war der 1. August 2018, als alle bayerischen Aufnahmeeinrichtungen zu ANKER-Zentren umgewidmet wurden.
Die Unterbringung in ANKER-Zentren bringen viele Nachteile für Geflüchtete, die von Verfechtern vorgebrachten vermeintlichen Vorteile sind keine. Der Bayerische Flüchtlingsrat macht immer wieder darauf aufmerksam und dokumentiert die Zustände in den Einrichtungen. Jetzt hat er zum Thema ANKER-Zentren eine Wanderausstellung konzipiert, die ausgeliehen werden kann (vorwiegend in Bayern, Absprachen für andere Orte möglich).
Was hat es wirklich mit den ANKER-Zentren auf sich? Wer lebt dort und unter welchen Umständen? Mit welchen Problemen haben Geflüchtete in ANKER-Zentren zu kämpfen und wie lange müssen sie dort bleiben? Diese und weitere Fragen werden in 15 Aufstellern beantwortet.
Es gibt zahlreiche Helferkreise in ganz Deutschland, aber gerade in ANKER-Zentren, wo es doch besonders notwendig wäre, ist das ehrenamtliche Engagement sehr gering und wird teilweise sogar durch die Bürokratie behindert. Hier wäre es wichtig, vor Ort Bewusstsein zu schaffen und aktiv und unbürokratisch mit Angeboten auf die Verantwortlichen zuzugehen. Wenn es mehr Austausch zwischen ansässiger Bevölkerung und Geflüchteten in ANKER-Zentren gibt, besteht die Chance, dass Vorurteile gar nicht erst entstehen und Perspektiven für die Menschen geschaffen werden. Hierbei kann die Ausstellung helfen.
Alle Informationen sind auf der Homepage des Bayerischen Flüchtlingsrates zu finden.
Lesen Sie zum Thema auch den Artikel von Franziska Sauer über ANKER-Zentren in Bayern.