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Aktuelles

Innerhalb der letzten Woche setzte die italienische Regierung drei zivile Seenotrettungsschiffe unter deutscher Flagge fest. Verschiedene Seenotrettungsorganisationen kritisieren dieses Vorgehen scharf. Hintergrund der Festsetzungen ist ein Dekret der italienischen Regierung von Anfang 2023: Es verpflichtet Rettungsschiffe, nach einer Rettung direkt den von Italien zugewiesenen Hafen anzusteuern und dabei auch keinem weiteren Notruf zu folgen.

Das Institut für Migration und Diversität (MiDI), die Fachgruppe Flucht, Migration, Rassismus- und Antisemitismuskritik (Migraas) der Deutschen Gesellschaft für Soziale Arbeit  (DGSA) und der Rat für Migration haben eine Stellungnahme mit Forderungen von Wissenschaftler*innen aus der Migrations-, Rassismus-,  Antisemitismus-, Rechtsextremismus- und Diskriminierungsforschung veröffentlicht.

PRO ASYL und alle Landesflüchtlings-räte lehnen die Arbeitspflicht für Geflüchtete ab und fordern stattdes-sen die Aufhebung aller Arbeitsverbo-te für geflüchtete Menschen. "Es ist rassistisch und menschenverachtend zu suggerieren, dass Geflüchtete arbeitsunwillig seien, die man jetzt zur Arbeit zu 80 Cent pro Stunde verpflichten müsse – während viele von ihnen schlichtweg nicht arbeiten dürfen," sagt Tareq Alaows, flüchtlings-politischer Sprecher von PRO ASYL.

Die Deutsche Bischofskonferenz hat in ihrer Frühjahrs-Vollversammlung einstimmig die Erklärung "Völkischer Nationalismus und Christentum sind unvereinbar" verabschiedet. Darin greift sie auf, dass sich ein wachsender Teil der deutschen Bevölkerung von rechtsextremistischen oder rechtspopulistischen Bewegungen ansprechen lässt. Die Bischöfe sehen mit großer Sorge, dass sich radikales Denken verstärkt und sogar zum Hass auf Mitmenschen wird.

Das zivilgesellschaftliche Bündnis AGG-Reform Jetzt! fordert in einem Offenen Brief an die Bundesregierung, die Reform des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) unverzüglich anzugehen. Für den Schutz der Demokratie brauche es einen effektiven Diskriminierungs-schutz. Ohne die Rechte und Perspektiven der Betroffenen laufe die aktuelle Empörung in der Politik in Bezug auf Rassismus und Rechtsextremismus ins Leere.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat gemeinsam mit den Präsidenten des Bundesamts für Verfassungs-schutz und des Bundeskriminalamts ein neues Maßnahmenpaket zum Schutz der Demokratie und zur Bekämpfung des Rechtsextremismus vorgestellt. Die neuen repressiven wie präventiven Maßnahmen bauen auf dem Aktionsplan gegen Rechtsextremismus des Bundesinnenministeriums aus dem Jahr 2022 auf.

Die Interkulturelle Woche 2020 findet statt

Good Practice

"Exit Racism" ist als Wanderausstellung konzipiert und kann gegen Übernahme der Speditionskosten ausgeliehen werden. Foto: aej

"Exit Racism" ist eine Wanderausstellung, die junge Menschen auf sensible Weise an das Thema Islamfeindlichkeit und antimuslimischen Rassismus heranführt, strukturellen und alltäglichen Rassismus verdeutlicht und Besucher*innen zu solidarischem Handeln motiviert.

"Vertrau auf Gott, aber binde Dein Kamel an" - so lautet der Untertitel des Erzählabends. Foto: Wortkino Theater

Das "Wortkino Theater" präsentiert mit "Licht aus dem Orient" einen Erzählabend, bei dem die historischen Hintergründe des Nahen und Mittleren Ostens, orientalische Dichtung und Erzählweisen sowie die Rezeption und Konstruktion von Orientbildern in Europa zu Gehör gebracht werden.

Ein zerstörtes Schlauchboot im Mittelmeer. Foto: Fabian Heinz/Sea-Eye

Volker M. Heins und Frank Wolff zeigen in ihrem Buch "Hinter Mauern: Geschlossene Grenzen als Gefahr für die offene Gesellschaft", was die Abwehr von Migration "nach innen" bewirkt: Das Drängen der EU auf "sichere Außengrenzen" untergräbt das europäische Versprechen auf Frieden und Rechtsstaatlichkeit.

Das Friedensgebet fand im Foyer des Rathauses statt. Ganz bewusst wurde darauf verzichtet, einen Gottesdienstraum einer der beteiligten Religionen zu wählen. Foto: Stadt Sinsheim

Wie können unterschiedliche Religionen miteinander feiern? Diese Frage bewegt nicht nur den Sinsheimer Rat der Religionen, dies ist eine grundsätzliche Frage. Zur Interkulturellen Woche veranstaltete der Rat ein interreligiöses Gebet – und nahm sich für die Vorbereitung viel Zeit zum Kennenlernen.

"Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." Dieser Satz aus dem 1. Korintherbrief ist die Jahreslosung der Evangelischen Kirche für 2024. Die Pastorin und Autorin Birgit Mattausch hat dazu für die Seenotrettungsorganisation United4Rescue eine Fürbitte formuliert, die auch im Rahmen der IKW verwendet werden kann.

Die Tagung fand im Sitzungssaal des Rathauses statt. Foto: Stadt Sinsheim

Die Stadt Sinsheim im Rhein-Neckar-Kreis (Baden-Württemberg) beteiligte sich 2023 zum ersten Mal an der Interkulturellen Woche. Zum Motto "Neue Räume" hatten die Organisierenden eine ganz besondere Idee: Sie veranstalteten im Rathaus der Stadt eine ganze Tagung zu diesem Thema.

Videos

Video-Übersicht

Mit einem ökumenischen Gottesdienst, einem Markt der Vielfalt und einem abwechslungsreichen Bühnenprogramm unter freiem Himmel wurde in Bottrop bundesweit die Interkulturelle Woche 2023 eröffnet. Mit diesem Video blicken wir zurück auf einen großartigen Tag. Vielen Dank an alle Engagierten, die diese tolle Veranstaltung möglich gemacht haben.

Der Animationsfilm erklärt, wo die Interkulturelle Woche herkommt, was ihre Ziele sind und was während der IKW eigentlich passiert. Und er will motivieren, sich zu beteiligen. Er darf gerne weiterverbreitet werden. Zeigt ihn bei Euch vor Ort, auf Euren Homepages und in Euren Social Media-Kanälen. Und gebt uns gerne eine Rückmeldung zur Aufmachung und zum Inhalt.

Im Rahmen eines Crossover-Musikprojektes in Zwickau haben Rebecca Klukas, Dyaa Kassoma (Dyaa4) und die Band "Colorful Strings" einen Song umgesetzt, der an das aktuelle Motto der Interkulturellen Woche 2023 "Neue Räume" anknüpft. Der Song mit dem gleichnamigen Titel wirbt für bunte Vielfalt und setzt sich für interkulturelle Öffnung ein.

Hefteinträge

"Es gilt, gerade jetzt, vielfältigen Stimmen Gehör zu verschaffen", schreibt Thembi Wolf in ihrem Gastbeitrag.
Vielfalt gestalten

Wenn die plurale Gesellschaft gelingt, ist sie ein Gewinn für alle. Darum ist es jetzt Zeit für Offenheit in Differenz und es gilt, vielfältigen Stimmen Gehör zu verschaffen. Sie nicht an einem Extratisch, in einer Sondersendung und nur zum Thema ihrer Identität erzählen zu lassen, sondern immer und überall. Das schreibt die Journalistin Thembi Wolf in einem Gastbeitrag.

Seit den Terrorangriffen der Hamas auf Israel ist das Thema Antisemitismus in Deutschland wieder mehr in den Vordergrund getreten. Foto: Adobe Stock
Antisemitismus

Klaus Holz, Jahrgang 1960, ist Soziologe und Antisemitismusforscher und hat sich intensiv mit der Geschichte des Antisemitismus in Deutschland befasst. Im Interview spricht er über die Reaktionen in Deutschland auf den Angriff der Hamas auf Israel und über den Antisemitismus in der Mitte der Gesellschaft.

Viele Gastarbeiter der ersten Generation lebten in beengten Verhältnissen, wie hier 1968 in Düsseldorf.
Ankommen und bleiben

Kurz vor dem Anwerbestopp 1973 kam der Vater von Çiçek Bacık als Gastarbeiter nach Deutschland. Hier erzählt sie seine (und ihre) Geschichte und erklärt, warum ihre Perspektive und die ihrer Eltern ein wichtiger Bestandteil der deutschen Erinnerungskultur ist – die aber bisher nicht vorkommt oder kaum ausreichend Raum einnimmt.